See Reality

(Irgendwie widersprüchlich zu dem, was du im vorherigen Post geschrieben hast, aber.. Njoa xD! Wart es ab, wenn der Unterricht anfängt, hab was lustiges vorbereitet x3)

Sie betrachtete mich nur kurz aus dem Augenwinkel, bevor Sinja wieder aus dem Fenster blickte.
Nach dem Vorfall gestern war es verständlich, dass sie kein Wort mit mir wechseln wollte.
Ich versuchte die gestrigen Geschehnisse noch einmal aus ihrer Sicht zu betrachten.
40 Minuten nach Unterrichtsbeginn holt sie einen Kerl aus dem Mädchenklo, der scheinbar des öfteren zu spät kam und nicht besonders beliebt bei anderen ist.
Dieser Kerl geht in ihre Klasse, wird ständig von Schlägern wie Dreck behandelt, wehrt sich allerdings nicht.
Sie hingegen konnte den "Boss" der Schlägertypen mit Leichtigkeit fertigmachen, was kein Wunder war.
Gerade als wir uns unterhlten wollten kommt ein muskulöser, aggressiver Kerl an, der ihren neuen Klassenkamerad, in sofern man es so nennen durfte, fast umbrachte, ihn dann aber, als die Direktorin eingriff, wie eine Prinzessin auf den Armen nach Hause trug.
Sie hatte vermutlich noch diverse Angelegenheiten mit der Direktorin zu klären, während ich mich von einem Kerl, der noch dazu der Bruder des Schlägertyps war, entführen lassen habe.
Meine Chancen darauf, mit ihr in irgendeiner Weise Freundschaft schließen zu können standen inzwischen schlechter als die, dass ich wieder der beste Freund von Isay werde.
//Doch das schlimmste ist, dass ich es ihr nicht erklären kann, da sie offensichtlich nichts mehr mit jemandem wie mir zu tun haben will.//, all diese Gedanken streiften mir durch den Kopf, während ich mit einem fast seelenlosen Blick aus einem der Busfenster sah.

Ich bewegte meinen Kopf nicht im Geringsten, aber begann betont klat zu sagen:
"Willst du weiter da so rumstehen und aus dem Fenster starren?"
Ich wandte mich um und sah ihm in die Augen. Ich muss ihn ziemlich kalt angesehen haben, mit diesem beinahe zu Eis-werdenem Blick. Wie würde er wohl reagieren?
"Es ist mir relativ egal, was gestern pasiert. Es ist mir egal, was du auf dem Mädchenklo verloren hattest oder wer dich dort aus irgendeinem Grund eingesperrt hat. Es ist mir egal, dass diese Memme von Isay dich fertig macht und du dich nicht wehrst, es geht mich ja auch nichts an. Außerdem ist es mir egal, warum der Typ, der dich beinahe umgebracht hätte, dich plötzlich wie eine geliebte Prinzessin in Nöten davongetragen hat."
Ich atmete tief ein ohne den Blick von ihm zu wenden. Dann stellte ich mich auf und war auf seiner Augenhöhe.
"Aber es ist mir, verdammt nochmal, nicht egal, wenn du wie eine Statue hier rumstehst und nichts zu mir sagst!"
//Raste nicht aus Sinja, beherrsch dich jetzt!//
Und sah ihn immernoch eiskalt und abweisend an, meine Stimme war bis zur letzten Sekunde ruhig geblieben und hatte diesen distanzierten Ton nicht verloren.
"Also?", meine Stimme klang fordernd.
Ich stemmt eine Hand in die Hüften und zog eine Augenbraue hoch, jetzt war mein Blick fordernd und erwartend.

In dem Moment, als Sinja ihre Stimme erhob, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und wie aus Reflex schaute ich zu ihr.
"Bitte?", fragte ich höflich, hob eine Augenbraue und schaute ihr mit einem leicht fragenden Blick in die Augen, als sie ihre erste Frage stellte.
Wäre es ihr lieber gewesen, wenn wir sitzend geschwiegen hätten?
//Eher nicht.//, antwortete ich mir selbst, bevor sie dann weiterredete.
Sie erläuterte die gestrigen Geschehnisse, wegen denen ich mich selbst Vorwürfe machte, derart offensiv, dass ich sie am liebsten unterbrochen hätte, um Veto einzulegen, jedoch versuchte ich möglichst gesittet und höflich zu bleiben und bis zum Ende zuzuhören.
Inzwischen wurde es still im Bus und einige interessierte Blicke richteten sich auf uns, vermutlich um den Trottel zu betrachten, an den sich diese Worte richteten.
Ich forderte sie mit einem Handzeichen auf sich zu setzen, wobei ich ihr mit einem ernsten Blick in die Augen sah.
Mir fiel auf, dass sie ein ganzes Stück kleiner als ich war und erst durch die Sitzanhöhung im Bus mit mir auf eine Augenhöhe kam.
"Was sollte ich denn deiner Meinung nach sagen, mh? ´Oh, wie geht es dir denn? Wie lief der Unterricht, nachdem ich wie ein Trottel oder besser : wie eine Prinzessin, abgeschleppt wurde und das von einem Kerl, der dazu noch Isays Bruder ist?´", wobei der letzte Teil eine undefinierbare Mischung aus Ernsthaftigkeit und Sarkasmus in der Stimme mit sich brachte.
"Und dir in einem überfüllten Bus erklären, was gestern los war, hielt ich auch für eher unangebracht.", gesprochen wurden die Worte mit einer ernsten, kühlen Stimme, während ich meinen Blick nicht abwandt.
Bevor ich den folgenden Satz von mir gab, seufzte ich einmal kurz und leise :
"Solltest du dennoch an einer Erklärung interessiert sein, würde ich sie dir gerne darbieten, allerdings nicht im Bus, in dem uns so ziemlich jeder hören kann."

Ich hörte ihm bis zum Schluss zu, obwohl ich innerlich bei seiner Aussage aufkeuchte.
//Isays Bruder? Das würde...das würde einiges erklären...//
Ich setzte mich hin und sah wieder zum Fenster raus.
"Okay, dann erklär es mir eben in der Schule, oder sonstwo."
Ich zog meine Kopfhörer wieder hoch und beachtete ihn nicht weiter. Die Gegend flog wieder an mir vorbei und ich versank tief in Gedanken.
//Isays Bruder...moment, den kenn' ich doch!//
Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen und hatte schließlich einen Namen und ein Gesicht vor Augen, die zueinander passten.
//Kaito...also ist Isay der besagte Bruder von damals...gruslig!//
Ich verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
"Mistkerl...", flüsterte ich.

Inzwischen hatte sich Sinja wieder gesetzt und bevor sie sich wieder der Musik zuwandt, gab ich als Antwort :
"Dann in der Schule, wenn es recht ist."
Auch ich stellte meine Musik wieder lauter ein und sah aus dem Fenster.
Die Landschaft blieb ewig gleich, nie gab es hier Baustellen oder andere Veränderungen, was jede Busfahrt von Anfang an langweiliger gestaltete.
Bei ihrer letzten Bemerkung wandte ich meinen Blick wieder zu ihr herunter, richtete ihn dann allerdings wieder aus dem Fenster.
Ob sie mich gemeint hatte, war mir ein Rätsel und so herrschte Schweigen, bis wir endlich die Schule erreichten.
Es war noch reichlich Zeit, bevor der Unterricht anfing und so ging ich mit Sinja in eine etwas abgelegenere Ecke, um mit dem Gespräch zu beginnen.
Ich zweifelte an der Richtigkeit meiner Entscheidung jemandem alles zu erzählen, den ich erst einen Tag lang kenne, wollte aber dennoch keinen Rückzieher machen.
Ich räusperte mich einmal und fragte dann, ob sie bereit wäre, sich alles anzuhören.

Als wir endlich an der Schule ankamen, ging Shouta mit mir in eine abgelegene Ecke.
Ich bemerkte einige Blicke meiner Mitschüler, ignorierte sie aber.
Als Shouta mich fragte, ob ich bereit wäre, seine Geschichte zu hören nickte ich nur stumm und zog meine Kopfhörer beiseite.

(Das war jetzt der längste Post der ganzen Story! xD)

Schon allein der Hinweg zur Ecke war schmerzhaft und ich wollte mir nicht ausmalen, welche Qualen ich durchleiden muss, wenn der Unterricht dann beginnt.
"Die Geschichte, die jetzt kommt, ist sicher voller Klischées, aber wenn man davon absieht, ist sie tatsächlich realistisch.", fing ich an, um sie auf das folgende vorzubereiten.
Ich fuhr fort mit :
"Es gab eine Zeit, in der Isay und ich beste Freunde waren, was man sich momentan vermutlich gar nicht vorstellen kann. Dass Isay einen Bruder hat, erfuhr ich allerdings erst später, als er meinen damaligen besten Freund ´abholen´ wollte undzwar auf seine eigene Art, die du gestern ansehen durftest. Ich hatte mich in diesen Geschwisterstreit eingemischt, um Isay zu verteidigen und so kam es dazu, dass Kaito mich bei jeder sich bietenden Gelegenheit fertig machte. Er beließ es nicht bei Schlägen, sondern brachte mich des Öfteren dazu zu denken, dass es endgültig vorbei wäre.
Doch irgendwann suchte ich sogar seine Nähe, aus welchem Grund auch immer. Und so ließ ich mich, wie ein kleiner Masochist von dem Bruder meines besten Freundes zusammenschlagen, bis Kaito auffiel, wie Schmerzresistent ich nach und nach wurde.
Zu dieser Zeit hatte ich es irgendwie geschafft, zu ihm durchzudringen und so kam eines zum anderen, bis wir.. Eine Nacht zusammen verbracht haben, wenn man es so ausdrücken kann.",
Ich räusperte mich ein weiteres Mal und beobachtete ihre Reaktion, bevor ich dann den letzten Teil meiner Schulgeschichte vortrug :
"Es blieb allerdings nicht bei einer Nacht und als Isay das mitbekam, fing er an mit allen Mitteln zu versuchen uns auseinander zu bringen.
Er hat jeden Grund mich zu verprügeln, weshalb ich vor geraumer Zeit aufhörte, mich gegen ihn zu wehren, damit er vielleicht einsieht, dass sein damaliger bester Kumpel nicht die Absicht hat, ihm etwas anzutun. Vielleicht dauert das bei Isay auch etwas länger..
Was du gestern mitbekommen hast war Kaitos unbändige Eifersucht auf alles, was sich in meine Nähe begibt und so ziemlich jeder, der mich kennt, hat schon mal etwas von ihm einstecken müssen. Mehr gibt es dann auch nicht zu erzählen, wenn du Fragen hast, dann kannst du sie nun stellen.", damit beendete ich die Geschichte und mustere Sinja ein weiteres Mal.

Ich sah ihn nur an und nickte.
"So kenne ich Kaito auch...eifersüchtig auf alles und jeden und...äußerst brutal wenn es sein muss."
Ich beobachtete Shoutas Reaktion, ehe ich weitersprach. Ich glaube, meine Stimme klang mal wieder zu kalt, aber das war nicht mein Problem.
"Also waren du und Isay mal 'beste Freunde'...interessant....und aus dem Hass von Kaito dir gegenüber ist dann...nun ja wenn Kaito überhaupt so empfinden kann, Zuneigung geworden, mh? Klingt ja interessant...Ehrlich, ich bin zu Tränen gerührt."
Mein letzter Satz hatte dann doch einen säuerlichen Unterton.
Kaito, Kaito, Kaito....dieser Name allein machte mich wild! Am liebsten hätte ich Shouta eine geknallt.
//Schön Sinja, wie sich dein Weg und der von Kaito wieder treffen!//, verhöhnte ich mich selbst.
"Es soll mir egal sein, was genau ihr in diesen gemeinsamen Nächten getan habt, aber ich kann es mir nur allzu genau vorstellen."
Ich wandte den Kopf zur Seite und sah gedankenverloren zum Himmel empor.
"Weiß die Klasse eigentlich, dass du...nun ja, nicht an Mädchen interessiert bist? Ich glaube, das hast du selbst deinen Freunden aus der Parallelklasse verschwiegen oder?"
Ich sah ihn immer noch nicht an, aber ich spürte wie sich in mir drin diese Kälte vermischt mit Wut, Hass und Zorn breit machte. So hatte ich mich auch damals gefühlt, damals als ich Kaito kennen und hassen gelernt hatte.
"Also hat Isay einen wirklichen Grund, dich zu schikanieren, und ich dachte noch, du seist im Recht und nicht er..."
Ich wandte meinen Kopf wieder zu ihm und lächelte traurig.
"Ich dachte echt, du seist keiner dieser Mistkerle....aber man kann sich auch irren, nicht?"
Ich wusste, dass ich kurz vorm Ausrasten war, aber ich hielt meinen Blick auf ihn geheftet.

Zu Kaitos Wesen gab es wohl nicht mehr zu sagen, in sofern man nicht seine Usagi-Seite kennengelernt hat, weshalb ich noch ein Kommentar hinzufügte :
"So kennt ihn vermutlich jeder hier, nur mit dem Bonus, dass viele sein Temperament unterschätzt haben."
Sie schien mit jedem Satz ein wenig gereizter und ich überlegte, ob ich keinen Sicherheitsabstand nehmen sollte, als ihre Stimme einen bittersauren Unterton angenommen hatte, wich aber dennoch nicht zurück, sondern schaute ihr in die Augen.
Über ihre schnippischen Kommentare hinwegsehend, seufzte ich einmal innerlich, bevor ich ihr eine Antwort gab.
"Ich hatte dich vor dem Klischéeteil der Geschichte gewarnt, aber wenn du es dennoch anstößig findest, kannst du mir dafür auch gern die Schuld geben. Und so, wie deine Kommentare klingen, scheinst du ihn immerhin zu kennen, mich aber als genau das selbe *rschloch hinzustellen, wie er eines ist. Ich dachte, dass du wenigstens das gestern mitbekommen hast, aber wenn dem nicht so ist, dann tut es mir Leid.", mein Blick verfinsterte sich, als ich den letzten Teil sprach.
Mit unveränderter Miene schaute ich sie an, als sie dann ihren Blick abwandt, als sie abfällig die Frage stellte, ob sie anderen von meinen Interessen wissen.
"Bei der Klasse hast du Recht, allerdings wissen es die aus der Parallelklasse, mit denen man mich in den Pausen sieht."
Weiterhin blickte sie mich nicht an, aber an ihrem Blick, der sich in einen undefinierbaren Mix aus Hass, Wut und Traurigkeit zu verändern schien, war deutlich zu erkennen, was sie fühlte.
"Und da ich seine Gründe verstehe, wehre ich mich nicht, um weiteren Problemen aus dem Weg zu gehen. Ich will mich nicht sinnlos mit Isay prügeln.", gab ich dann unmissverständlich zurück.
//Eine der vielen Dinge, die mich von Kaito unterscheiden.//, dachte ich noch, als ich ihren nächsten Blick bemerkte.
Sie schien zwar zu lächeln, doch spielten ihre Augen dabei nicht mit, was unter anderen Umständen wirklich ein schönes Bild abgegeben hätte.
"Einer dieser Mistkerle, mh?", Ich schaute ihr mit einem Blick, der keinesfalls herablassend, sondern einfach nur enttäuscht aussah, in die Augen und als unsere Blicke sich trafen, schüttelte ich leicht den Kopf, um dem ganzen noch ein weiteres Mal Nachdruck zu verleihen.
"Du meinst einer dieser Mistkerle, die ihre Wut an anderen auslassen? Die, die mein Leben zur Hölle machen? Waren wir nicht schon an diesem Punkt und sind zu dem Entschluss gekommen, dass ich, obwohl diese Leute in meinem Umfeld sind, ich nicht dazu gehöre?", Ich blickte ihr mit dem selben strengen Blick entgegen, den sie mir auch zuwarf und wartete ab, wie sie reagieren würde.

"Ich...ach verdammt.", ich drehte mich um und versuchte mich zu beruhigen. Neben mir stand ein Baum...//Scheiße nochmal!//, schrie ich innerlich auf und trat mit voller Wucht gegen den dicken Stamm. Es schmerzte etwas, aber das war mir in dem Moment egal.
"Shouta...ich finde es nicht abstößig oder so, versteh' mich nicht falsch, es ist nichts gegen dich..."
//Warum sage ich das? Er gehört zu Kaito verdammt!//
Eine Träne lief mir über das Gesicht und tropfte auf den Boden, mein Blick war ebenfalls auf den Boden geheftet. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie Shouta mich ansehen musste, war aber auch froh, dass ich ihm den Rücken zugewandt hatte.
"Du brauchst nicht zu denken, dass ich dich jetzt bei deiner geliebten Klasse verpetze, so eine bin ich nicht. Ich werde...werde einfach versuchen, das alles zu vergessen."
Ich drehte mich wieder zu ihm um, meine Tränen konnte er nicht sehen, es war nur eine einzelne gewesen.
"Ich meine, du bist einer dieser Mistkerle, die sich mit Kaito zusammentun...aber nicht so wie du es tust...weißt du, ich kenne Kaito..."
Ich senkte wieder den Blick.
"...und ich hasse ihn."

Der Tritt gegen den Baum sah schmerzhaft aus und als sie ihren Blick senkte, hätte man fast denken können, sie würde weinen, was ich aber bezweifelte.
Die Schmerzen beim Laufen verdrängend, machte ich einen Schritt auf sie zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
"Geliebte Klasse?", ich blickte sie mit hochgezogener Augenbraue an, wie um mich darüber zu belustigen, was sie gerade gesagt hatte.
//Man kann wenigstens versuchen die Stimmung aufzulockern.//, ging es mir durch den Kopf, aber auch auf den zweiten Teil antwortete ich mit einem :
"Du kannst er vergessen oder mich als jemanden akzeptieren, der sich nicht selbst verteidigen kann und dennoch Kontakte mit Leuten hat, die ihre Gefühle gerne an anderen auslassen. Es ist dir überlassen."
Sie drehte sich wieder um und ich nahm meine Hand herunter ohne jegliche weitere Gesten.
//Nicht wie ich es tue?//, bei dieser Formulierung blieb ich hängen und zerkaute sie in Gedanken, wie ein Hund einen Knochen, an dem sich schon lange kein Fleisch mehr befand.
"Darf man den Grund für den Hass erfahren?", fragte ich, ohne aufdringlich klingen zu wollen.

Ich blickt ihm direkt in die Augen.
"Ich bin Kaito schon einmal vor langer Zeit begegnet, er dürfte mich nicht wieder erkennen. Damals hatte ich noch kurze Haare mit blonden Strähnen..."
Ich zwirbelte eine Haarsträhne, wie zur Demonstration, ehe ich ihn wieder ansah.
"Damals hatte ich noch Freunde, Leute an denen ich mich festhalten konnte. Und ich war nicht so...",ich überlegte kurz, "...kalt wie jetzt. Aber eines Abends sind meine Freunde und ich auf Kaito und seine Gang getroffen...Sturzbetrunken. Obwohl wir zu viert waren und sie nur zu dritt haben sie uns übel zugerichtet. Wir sind auf der Intensiv gelandet, die wurden zu nicht schuldfähig erklärt."
Ich ballte unbewusst die Hände zu Fäusten und kniff die Augen zusammen, selbst der Anblick des Bodens machte mich wütend.
"Danach wurden wir auseinandergerissen. Die Eltern der anderen fanden, dass unsere Gruppe an allem Schuld war und Verbot uns den Kontakt zueinander, als wir erneut auf Kaito trafen und in eine Beinahe-Prügelei verwickelt wurden, beschlossen die Eltern, dass es besser sei, wegzuziehen."
Ich atmete tief durch und öffnete die Augen wieder.
"Wir sind später hierhin umgezogen, nachdem ich eine Außenseiterin geworden war, die sich allein dem Kampfsport hingab und als 'leicht reizbar' galt. Wegen Kaito ist mein damaliges Leben zerbrochen, nur wegen ihm...verstehst du?"
Ich hob den Kopf und sah ihn beinahe verstört, aber eher traurig an.
"Und jetzt, wo ich dachte, du wärest vielleicht ein neuer Weggefährte, kommt erneut er an und mischt sich wieder ein. Und dann diese Situation...es war verwirrend und niederschlagend für mich...und eine Demütigung allemal."
Ich sah ihn noch kurz an, ehe ich meine Kälte wieder heraufbeschwor.
Dann drehte ich mich um und ging auf den Schuleingang zu.
"Es sollte gleich klingeln, wir kommen zu spät...erneut.", ohne auf seine Reaktion zu warten lief ich blindlings und total stur auf den Eingang zu.
//Warum hab ich ihm das gesagt? WARUM? Soll ich mich wieder demütigen lassen? Mir wieder alle meine Hoffnungen verbauen?...Was sollte das?//
Wenn ich das doch nur selbst gewusst hätte...
Durch den Nebel, den meine Gedanken in meinem Kopf verursachten, drang die Schulklingel zu mir, gerade als ich auf den Flur einbog.
//Verdammt, nicht schon wieder!//

Aufmerksam lauschte ich ihrer Geschichte, meinen Blick nicht von ihr weggerichtet.
Während des Partes, bei dem sie ihre damalige Frisur schilderte, kam mir der Gedanke in den Kopf, wie die damalige Puppe meiner kleineren Schwester aussah. Einige Haare hatten einen schwarzen Ton angenommen, waren aber dennoch in ihrem Originalzustand blond gewesen.
Dazu an einigen Stellen herzlos abgeschnitten, sodass man fast Mitleid bei diesem Anblick hätte verspüren können.
Ich lehnte mich gegen eine Wand des Schulgebäudes, um nicht selbst stehen zu müssen, wobei ich noch immer Schmerzen empfand, selbst in einer bequemen Haltung.
Auch konnte man an ihren (vielleicht unbewussten?) Gestiken ablesen, dass sie schon beim Erzählen der Geschichte eine Art Hass verspürte.. oder zumindest ähnliche Gefühle.
Bei ihrer Frage nickte ich verständnisvoll, bevor ich fragte :
"Kampfsport? Wie um Rache zu nehmen?", mir kam die Frage, nachdem ich sie gestellt hatte selbst fragil vor, weshalb ich ein :
"Tut mir Leid, falls die Frage unangebracht war, dein Leben klingt nur sehr vertraut.", nachstellte und ihr ein mattes Lächeln zukommen ließ.
//Kaito hat auch mein Leben nicht bereichert..//, ging es mir durch den Kopf, dennoch konzentrierte ich mich auf Sinja.
Man hätte es schon fast als Mutlitaskingfähigkeit anerkennen können, meine Gedanken und das Umfeld von einander zu trennen.
Ich ging einen kurzen Schritt auf sie zu, streckte ihr meine Hand entgegen, wie um Frieden zu schließen und bot ihr dazu die Worte :
"Wir könnten dennoch Kameraden werden, wenn du von einigen Schwierigkeiten absehen könntest..", an.
Erst, als Sinja reinging, um nicht zu spät zum Unterricht zu erscheinen, viel mir auf, wie lange wir eigentlich gesprochen hatten.
Ebenfalls befanden sich alle Schüler schon in ihren Räumen, wie es schien, als die Klingel ertönte.
Gerade wollte ich losrennen, doch erstarrten meine Beine förmlich, als ich den Schmerz wieder zu spüren begann und so flog ich hochgeradig auf den Boden, auf dem ich fast eine Raupe zerquetscht hätte.
"Ngh..", nur langsam konnte ich mich aufstellen und ging in unseren nächsten Unterrichtsraum, der im zweiten Stock lag.
Jedoch begegnete ich Sinja nichtmehr auf dem Weg, woraufhin ich dachte :
//Entweder ich bin in Zeitlupe aufgestanden oder sie hat sich verlaufen.//
Ich blickte um mich, konnte sie aber nicht sehen.

Als ich mich gerade auf meinen Platz fallen ließ, öffnete sich die Tür erneut und Shouta kam herein. An seiner leicht gequälten Gangart konnte ich erkennen, dass der leichte Aufschrei von ihm gekommen war. Er nickte dem Lehrer nur zu und suchte sich dann einen Platz.
Da der letzte freie neben mir war, stellte er sich davor hin.
Ich hatte derweil einen Zettel herausgeholt und begonnen zu schreiben:
Wir könnten Kameraden sein...das klingt sogar sehr gut. Ich würde mich darüber freuen Shouta, wirklich. Was den Kampfsport betrifft...ja und nein. Am Anfang wollte ich immer Rache nehmen, es Kaito alles heimzahlen, aber mit der Zeit kam die Erkenntnis; ich würde ihn wahrscheinlich nie wieder sehen. Ab da an war der Kampfsport eine Art Zuflucht...ich konnte den Hasse und die Wut, den ganzen Zorn rauslassen und vergaß die Welt um mich herum. Gleichzeitig wollte ich nie wieder angreifbar sein...
Ich schob den Zettel unauffällig zu seinem Platz herüber während ich immer noch darauf wartete, dass er sich hinsetzte. Aber ich sah nicht zu ihm, sondern gedankenverloren aus dem Fenster.

Ich entschloss mich letztlich dazu, den Raum zu betreten, anstatt mich weiterhin nach Sinja umzusehen.
//Ich muss wirklich langsam aufgestanden sein.//, dachte ich, als ich meine (beinahe) Klassenkameradin aus dem Augenwinkel betrachten konnte.
Der Lehrer kannte meine übliche Ausrede und so nickte er mir einfach zu, als ich vor ihm stand.
Mich nach einem leeren Platz umblickend bemerkte ich, wie Isay und seine Truppe mich anstarrten, beinahe, als wäre er in der Verfassung mir etwas anzutun, nach dem gestirgen Tag.
Ich stellte mich vor den letzten freien Platz, der neben Sinja war und kramte meinen Block, sowie meine Federmappe aus der Tasche.
Mir war schon am Morgen klar, dass ich nicht in der Lage gewesen wäre zu sitzen, selbst wenn ich gewollt hätte und so hatte ich mir 3 Kissen in die Tasche gestopft, die ich nun unmerklich auf den Stuhl legte.
Nur Sinja, die mir in der Zwischenzeit schon einen Zettel zugeschoben hatte, konnte sehen, wie ich meine ´Retter´ auf dem Holz plazierte.
Auf die mir zugeschobene Notiz schrieb ich mit einer sehr eigenwilligen Handschrift :
Ich schätze ein wenig Kampfsport hätte mir auch nicht schaden können, aber Gewalt liegt mir wohl einfach nicht. Danke übrigens, dass du mir das anvertraut hast. Nun denn, auf eine gute Freundschaft. Gampai., bevor ich sie wieder der Absenderin zukommen ließ.

Ich sah aus dem Augenwinkel, dass Shouta etwas auf seinen Stuhl packte, und bemerkte dann, dass es Kissen waren...Drei....
//Aha....//
Dann sah ich ihn an.
"Auf eine gute Freundschaft, Gampai.", meinte ich leise. Ich spürte wie meine Augen einmal diesen kalten Ausdruck ablegten und beinahe freundlich scheinen mussten.
Dann wandte ich mich wieder zu dem Fenster und beachtete nichts und niemanden im Raum wirklich mehr. Ich wartete nur auf das Ende dieser verdammten Stunde.

Ich gab Sinja ein freundliches Lächeln zurück, nachdem sie ihr ´Gampai´ gesagt hatte und blickte dann nach vorn.
//Ich hab´ sowieso nichts verpasst.//, dachte ich dann und rollte mit den Augen, bevor ich meinen Blick durch die Klasse schweifen ließ.
Es hatte Ähnlichkeit mit einem Löwen, der sein gerade, wenn auch durch Fremdeinwirkung, gewonnenes Territorium bewachte.
Allerdings wurde das ebenfalls langweilig und ich ließ einen leisen Gähner vernehmen, um meine Unterrichtsbereitschaft auszudrücken.
Mit meiner rechten Hand begann ich, auf den Block ein Bild zu malen, welches keinerlei Ausdruck haben sollte.
Am Stundenende zerknüllte ich mein Kunstwerk, um es dann bei der nächstbesten Gelegenheit zu entsorgen.
Meine Kissen wurden einfach durch den Block getarnt und ich die Tasche gestopft.
Ich blickte zu Sinja, die bereits fertig gepackt hatte.

Die Stunde war langweilig, und ich hatte einfach begonnen, mir für die Wolken Namen auszudenken und versuchen, mir vorstellen, was sie darstellen könnten.
Irgendwann endete der Unterricht und ich packte den Stift und den Block wieder ein. Shouta ließ die Kissen, mit dem Block als Tarnung, ebenfalls in seine Tasche fallen.
//Interessant...//
Dann ging ich erhobebenen Hauptes aus de Klasse und selbst Isay macht dazu kein dämliches Kommentar.
Im nächsten Raum ließ ich mich erneut auf den Fensterplatz fallen und rückte meine Kopfhörer wieder so, dass ich Musik hören konnte.
//Wann endet diese bescheuerte Tag endlich? Wann endet endlich mein bescheuertes Leben?//
Ich beschloss, am Nachmittag ein wenig Kampfsport zu üben und verlor mich vollkommen in der Musik.

Erhobenen Hauptes, fast ein wenig in Arroganter Haltung, verließ Sinja den Raum, während ich hingegen mich eher schwerfällig aus dem Zimmer begab.
Isay sprach auch kein Wort, als ich an ihm vorbeihumpelte.
Als mich meine Kameraden draußen sahen wurde merklich wie sie sich ein Lachen verkneifen mussten, dennoch schafften sie es mit ernster Stimme :
"Schonwieder?", zu fragen, bevor sie anfingen mich zu mustern und grinsten.
"Mhpf.", gab ich nur kurz von mir und schaute sie alle mit einem genervten Blick an, was ich mit einem Augenrollen krönte.
Kurz vor Pausenende setzte ich mich auf einen Platz in der letzten Reihe, ohne die Kissen vorher raufzulegen, da die Stühle in diesem Zimmer wesentlich weicher waren, als die Holzstühle, auf denen wir sonst sitzen müssen.
Ich kramte wieder meinen Block heraus und blickte mich im Raum um.
Einige Leute der Klasse waren erst als die Klingel ertönte hereingestürmt und eine weitere langweilige Stunde erwartete uns.

Ich hatte eine perfekte Tarnung:
Die Kopfhörer beiseite gezogen, aber mit den Earhears, die ich unter meinen Haaren versteckte, Musik hörend.
So war selbst diese Stunde halbwegs annehmlich. Es ging mitten in der Stunde aber plötzlich laut los, als der Lehrer kurz den Raum verließ und Isay sich merklich räusperte.
Ich drehte den Kopf vom Fenster weg in den Raum und starrte betont langweilig in den Raum.
Isay hatte sich derweil hingestellt und sah zu Shouta herüber.
//Was ist denn jetzt los?//
Ich erhaschte einen kurzen Augenblick lang, den Blick von Shouta und beobachtete dann wieder Isay.
//Also...nach Versöhnung oder so sieht das jetzt nicht aus.//
Ging es mir durch den Kopf und ich machte mich innerlich bereit Isay erneut niederzuzwängen.
//Aber er wird sich doch nicht mit Shouta anlegen? Der Idiot kann gerade mal wieder aufrecht stehen..obwohl Shouta in keinem besseren Zustand zu sein scheint...//

Auch in diesem Unterricht passte ich nicht auf und verbrachte meine Zeit damit, ein Gähnen zurückzuhalten, bis der Lehrer nach einigen Minuten den Saal verließ, um vergessenes Unterrichtsmaterial aus dem Sekretariat zu holen.
In dem Moment stellte Isay sich auf und sah zu mir herüber.
An seiner Haltung war zu erkennen, dass es ihm nicht unbedingt besser als mir ging, jedoch warf er mir einige energische Blicke zu, um mich zu provozieren oder ähnliches.
Als ich nicht auf ihn einging, sondern stattdessen endlich meinen Gähner hervorbrachte, schritt er, wenn auch langsam und wie ein angeschlagenes Tier, auf mich zu.
//Uh-Oh.//, dachte ich, während Isay zum Schlag ausholte und die einzig mir verbliebene Möglichkeit, mich zu verteidigen, war in meiner Tasche. (Nicht lachen!)
Wie aus Reflex zog ich eines der Kissen hervor und hielt es in Abwehrhaltung vor mir.
Mit voller Wucht schlug er dagegen, schien sich aber zu wundern, dass seine Faust an einem weichen Gegenstand, anstatt an meinem Kopf anstieß.
Dieses Mal nutzte ich meine Chance und packte seine Faust, indem ich sie vom Kissen umwickelte.
Ich zog ihn leicht an meinen Tisch heran, bevor ich ihm meinen Fuß in die Weichteile rammte, sodass er sich auf dem Boden zusammenkrümmte und auf die Seite fallen ließ.
Meinen Retter, der ein Kissen war, stopfte ich wieder in die schwarze Tasche, bevor ich den auf dem Boden kauernden Schläger musterte.
Der Lehrer betrat wieder den Raum und fragte, was passiert sei, worauf ich unschuldig mit den Schultern zuckte und meinte :
"Ich weiß auch nicht, Isay kam auf mich zu und hatte plötzlich vor meinem Tisch einen Zusammenbruch."
Ich unterdrückte den Schmerz, der davon kam, dass unbedacht einen Tritt ausgeübt hatte, ohne an die Konsequenzen, in diesem Falle also diesen unerträglichen Schmerz, zu denken.

Ich beobachtete das Schauspiel nur schweigend und fragte mich, wie Shouta damals diesem Drang sich zu wehren widerstehen konnte. Als dann der Lehrer hereinkam, fragte was denn hier los sei, und Shouta nur mit den Schultern zuckte und meinte, Isay sei einfach so zusammengebrochen, lächelte ich innerlich.
//Das kenne ich doch irgendwoher.//
"Das stimmt allerdings, Isay sollte lieber wieder Nachhause, er sieht nicht gut aus.", meinte ich ruhig und ohne jederlei Unterton in der Stimme.
Shouta allerdings sah gerade auch von Schmerzen gequält aus und ich fragte mich langsam, wer von den beiden schlimmer dran war.
Isay wurde von einigen Mitschülern hinausgebracht und er war sogar wieder in der Lage, allein nach Hause gehen zu wollen.
Der Unterricht verlief ohne besondere weiterer Zwischenfälle und am Ende der Stunde nahm ich einfach meine Tasche, weil ich ja nichts ausgepackt hatte, und ging aus der Klasse.
Was aber nur Shouta mitbekam war, dass ich unbemerkt ein Aspirin und einen Zettel mit 'Damit du mir nicht auch noch vor Schmerzen umkippst.' auf seinen Platz gleiten ließ, ehe ich mich nach draußen auf den Hof in eine ruhige Ecke begab.

Natürlich war es keine besonders gute Ausrede, sie war jedoch glaubwürdig genug, damit der Lehrer Isay von seiner Truppe wegbringen ließ, damit dieser verfüht seinen Nachhauseweg antreten konnte.
Nachdem meine Klassenkameradin meiner Lüge Glaubwürdigkeit verliehen hatte, wollte ich fast schmunzeln, wenn ich nicht damit beschäftigt gewesen wäre, fast vor Schmerz loszuschreien.
//Irgendwann bringe ich Kaito noch dafür um!//, schwor ich mir und biss die Zähne zusammen.
Den weiteren Unterricht bekam ich nicht wirklich mit, da ich versuchte einen Blick aus dem Fenster zu werfen, um mich davon zu überzeugen, Isay für heute tatsächlich losgeworden zu sein.
Zunächst sah ich nur die Tablette und dachte, dass Sinja mir vielleicht die Pille geben wollte, aus welchen Gründen auch immer.
Bis ich den Zettel entdeckte und das Medikament vor mir noch einmal genau betrachtete.
//Eine Aspirin?//, fragte ich mich, bevor ich diese ohne Bedenken in einem unbeobachteten Moment herunterschluckte.
Es dauerte eine Weile, bevor die Wirkung einsetzte, allerdings hatten die Schmerzen dadurch stark nachgelassen, sodass ich problemlos in den nächsten Unterricht gehen konnte.
Mir war klar, dass es langweilig werden würde und so setzte ich mich ans Fenster, stütze meinen Kopf auf eine Hand und betrachtete die Wolken, die darauf hindeuteten, dass es bald wieder sonnig werden würde.

Der Hof war leer und so hatte ich endlich mal meine Ruhe und konnte kurz durchatmen in dieser Hölle von Schule. Es erschien mir in diesem Moment als eine regelrechte Last, hier fünfmal die Woche früh am Morgen aufzukreuzen und dann den Schulalltag zu überleben und noch möglichst viel zu lernen. Ich seufzte, drückte mich von der Wand ab an der ich stand und ging langsam auf den Eingang des Schulgebäudes zu. Eine erfrischende Windbrise fegte mir einige Strähnen ins Gesicht, die ich ohne groß darüber nachzudenken wegwischte und dann durch die offenstehende Tür ging und mich auf in die zweite Etage machte. Die Stufen waren in einem marmorierten Grau und hatten ihre besten Tage schon lange hinter sich. Die Wände im Treppenhaus waren mit einer Mixtur aus grau und gelb gestrichen, das man wohl dringend erneuern müsste. Obwohl an den meisten Stellen diese grässliche Frabe ja von noch grässlicheren Graffitis bedeckt wurden, hatte dieses Treppenhaus wohl eine Atmosphäre, die man ironischerweise doch als angenehm bezeichnen konnte. Ich stieg die Treppen trotz alledem unberührt hinauf und ging dann durch den relativ leeren Flur. Es musste schon beinahe Unterricht sein, sonst würde es bedeutend voller sein. Gerade als ich am Sekretariät vorbeiging, öffnete sich die Tür und die Direktorin stand vor mir. Sie musterte mich kurz und gab mir dann stumm einen Brief, bevor sie wieder in dem Raum verschwand und die Tür hinter sich zuzog. Ich sah den Brief nur misstrauisch an und betrachtete ihn von allen Seiten, ehe ich ihn in meine Tasche verschwinden ließ. Dann setzte ich meinen Weg wortlos fort und zog pünktlich mit dem Klingelzeichen zum Unterrichtsbeginn hinter mir die Tür zu. Der Lehrer wartete geduldig bis ich mich auf meinen Platz niedergelassen hatte, ehe er mit seinem Unterrichtsstoff anfing und wie wild an die Tafel zeichnete. Obwohl der Untterricht mir stinklangweilig erschien, und dem Rest meiner Klasse auch, sah ich zur Tafel, und bewunderte den jungen Lehrer aus einem mir unerfindlichen Grund für seinen nicht erwiederten Eifer. Da ich langsam auch Mitleid mit ihm bekam, weil keiner sich wirklich bei seinen offenen Fragen angsprochen fühlte, fing ich nach einer Weile an, mich zu melden und aktiv mitzuwirken. Irgendwann war der Unterricht wohl nur noch eine wissenschaftliche Diskussion zwischen mir und dem Lehrer, der bei jedem meiner Argumente schmunzeln musste. Er erschien mir zu jung, um Lehrer zu sein, hatte aber einen Eifer, den die älteren Kaliber nicht aufzuweisen hatten. Am Ende der Stunde war selbst auf meinen Lippen ein leichtes Lächeln und ich hatte meine Bewunderung für den Lehrer, dessen Nachname Elitiro lautete, noch lange nicht verloren. Im Gegenteil, sie war gewachsen, und so störte es mich auch nicht im Geringsten, dass er mich nach der Stunde noch einmal bat, zu warten, damit er noch ein wenig weiter mit mir unterhalten konnte.

Als das Klingelzeichen laut wurde, betrat jemand den Raum und setzte sich, allerdings schenkte ich diesem Vorfall keinerlei Beachtung, wie auch dem Rest des Unterrichts.
Sinja hingegen meldete sich bei fast jeder Frage, womit sie die einzige war, wobei ich auch richtige Antworten gab, allerdings nur nachdem ich aufgefordert wurde.
Das Tafelbild des Lehrers, der seine Zeit als Referendar wohl gerade erst abgeschlossen hatte, war grauenhaft unleserlich, was ich nur zu gern mit meiner leserlichen Schrift, von denen man nur sehr selten Unterrichtsnotizen lesen konnte, verglich.
Des Weiteren war diese Stunde ruhig und ohne Isay konnte man den Frieden selbst im Raum vernehmen, was ich als durchaus angenehm empfand.
Während ich meinen Blick durch den Raum schweifen ließ, fiel mir auf, dass der Lehrer Sinja ziemlich oft anlächelte, was für Lehrer dieser Schule eher ungewöhnlich war, doch diesen Fehler konnte man ihm nicht verübeln.
//Wenn Kaito mich nur auch mal so süß anlächeln würde, aber da erwarte ich wohl zu viel von ihm.//, ging es mir durch den Kopf und ich überlegte, ihm nicht vielleicht auch ein wenig entgegenzukommen, was diesen Punkt anging, versuchte allerdings mich wieder auf den Lehrer zu konzentrieren, der meine Klassenkameradin nach dem Unterricht sehen wollte.
Kurz dachte ich darüber nach, auf sie zu warten, ging dann allerdings einfach an den beiden Turteltauben vorbei und begab mich zum nächsten Raum.
Wäre es nicht Englisch und somit mein Lieblingsfach gewesen, hätte ich daran gedacht zu schwänzen, allerdings bestand unsere Klasse, mich ausgeschlossen, aus den schlechtesten Englischsprechern der gesamten Schule.
Schon als ich das Zimmer betrat, spielte es dem Lehrer ein Lächeln über die Lippen und er nickte mir leicht zu, mit dem Wort : "Morning.", als Begrüßung.
Ich setzte mich genau ins Blickfeld des Lehrers, da ich wohl auch die gesamte Zeit mit ihm reden würde, während der Rest der Klasse schweigt.
Mein Englischbuch, sowie den linierten Block legte ich dann auf den Tisch und sah zur Tür.

Das Gespräch zwischen dem Lehrer und mir war eigentlich eine Fortsetzung der Unterrichtsdiskussion und so kam ich nur schwer los um zu meinem nächsten Fachraum zu gehen. Englisch sollte es sein, ausgerechnet Englisch. Ich war eine nunja Zweitklässelerin in Englisch an einer Schule, die ab der dritten Englisch unterrichtete, also eine Niete im wahrsten Sinne des Wortes. Eine Taube hätte mehr englisch gekonnt als ich, eine SPANISCHE Taube! Das war eine etwas lange und peinlich Geschichte, die ich mir lieber nicht ins Gedächtnis rief und weiter in den Englischraum eilte. Dort angekommen, erwartete mich noch etwas Schlimmeres als das Fach an sich; ein kleiner Fachraum. So klein, dass es nurnoch einen freien Platz gab, und der war ganz vorne neben Shouta. //Mist, warum muss das ausgerechnet mir passieren? Selbst der Rest der Klasse hat sich so weit wie möglich vom Lehrer wegplatziert..außer Shouta. Ob er wohl ein Genie in diesem Fach ist?// Während ich darüber nachdachte setzte ich mich leicht gedemütigt auf den mir anscheinend vorbestimmtem Stuhl und packte aus. Nur nicht sonderlich auffallen! Der Lehrer schien ganz nett zu sein und Shouta zu mögen, sollte mich nicht stören solange er mich mit seinem Unterricht in Ruhe ließ. Mein Vocabular war nämlich wirklich beschränkt, was nicht zuletzt auf meine alte Schule zurückging und auf meine Abneigung Sprachen gegenüber. So versuchte ich möglichst unauffällig zu wirken und drehte mich zu den anderen Schülern um, zumindest wollte ich das zuerst. Aber es erschien mir dumm, alle nett anzulächeln und belangloses Zeug mit ihnen zu reden, stattdessen sah ich zu Shouta herüber.
Gerade als ich etwas sagen wollte, klingelte es und ich schloss schnell meinen Mund und tat einen auf voll nette unaufällige Schülerin; und ich betet innerlich.

Schnell füllte sich der Klassenraum, doch konnte man aus dem Gesicht eines jeden Schülers eines herauslesen : Widerwillen und das zu Hauf, eine schon fast belustigende Tatsache, dass sie lieber ihr Gesicht zur Faust ballten und den Unterricht durch ihre Anwesenheit störten, als sich einfach ´anderweitig Freizeit zu beschaffen´, wobei ihr genau wisst, was ich damit meinte.
Leicht streckte ich mich, was auch ein leises Knacken zur Folge hatte, Schmerzen hingegen verspürte ich, dank Sinjas Medikamentenvorrat, eher weniger, dennoch war er immernoch anzufinden, nur eben nicht so stark wie noch vor wenigen Minuten.
Dass die schwarzhaarige erst dann den Fachraum betrat, als alle weniger auffälligen Plätze besetzt waren, war wohl die Folge ihrer Privataudienz mit dem Lehrer der letzten Stunde, wobei man sich auch hier seinen eigenen Teil dazudenken konnte.
Ich unterdrückte ein Lachen und die Frage, wie das Date gelaufen war und schenkte ihr einfach ein Nicken, was ich mit einem Lächeln untermalte, als sie ihren Blick wieder zu mir wandte.
//Was sie wohl sagen wollte?//, fragte ich mich, schob ihr dann aber eine Warnung zu, damit sie auf die folgenden Minuten vorbereitet war :
"Er wird dich wahrscheinlich öfter abfragen, als jeden anderen, weil er nicht weiß, wie gut du bereits in diesem Fach bist. Ich hoffe, dass du vorbereitet bist, wenn nicht, werde ich dir so gut es geht helfen."
Allerdings war der Lehrer bereits dabei einige Arbeitsblätter durchzugeben, die einen Text zum übersetzen beinhalteten. Natürlich war der Text kein Problem für mich, Sinja hingegen sah das wohl anders, man konnte es ihr förmlich ansehen.
Die erste Frage der Lehrkraft bezog sich auf das Wort ´Captivated´, von dem er ein deutsches Synonym haben wollte.. von Sinja.(Ihr wisst alle genau, warum es das Wort Captivated sein musste! Damit die Leser auch was lernen!).
"Fasziniert.", flüsterte ich meiner Sitznachbarin unauffällig zu, während ich meinen Arm hob, um zu zeigen, dass es mehr als eine Übersetzung dieses Wortes gab, 4 davon hätte ich ihm auswendig nennen können.
//Warum sollte er sich also mit einem begnügen?//, fragte ich mich und ging die möglichen Antworten durch. //Verzaubert, gefesselt, fasziniert, entzückt//.

"Captivated?....", ich wiederholte das Wort um Zeit zu gewinnen, da löste Shouta auch schon sein Versprechen ein. Ich sah zu dem Lehrer, der wahrscheinlich schon ungeduldig wurde.
"Fasziniert....?", sagte ich dann mit einem leichten Fragton in der Stimme.
Der Lehrer nickte und sah dann zu Shouta, der sich gemeldet hatte. Er war irgendwie ein Genie in diesem Fach, ganz im Gegensatz zu mir. Ich sollte ihn später unbedingt fragen, ob er mir vielleicht Nachhilfeunterricht geben würde. Der Lehrer wandte sich wieder dem Text zu und ich versuchte ihn so gut es eben ging zu verstehen, was leider das erwartete Ergebnis des Lehrer nicht im Mindesten erfüllen würde. Den Rest der Klasse ließ der Englischlehrer sogut wie außen vor und konzentrierte sich auf mich, Shouta hatte Recht gehabt. Gott sei Dank arbeitete Shouta mit und ersparte mir so einige komplizierte Erklärungen, aber er half mir auch, indem er mir immer mal wieder etwas zuflüsterte. Irgendwie machte sich in mir das Gefühl breit, ich sollte ihm nach der Stunde dafür danken, aber so etwas wie ein 'Dankeschön' war beinahe ein unaussprechliches Fremdwort für mich. Ich entschied mich trotzdem für eine kleine Bemerkung für seine mehr als nötige Hilfe. Der Unterricht war jetzt eigentlich auch etwa so wie der vorherige, aber diesmal war Shouta der mitarbeitende Schüler und es gab noch eine Art Zusatzrolle: Mich, die völlig englischverpeilte Neue. Ich fühlte mich geehrt, auch wenn man diese Bemerkung wohl auch einem Tauben hätte sagen können und er hätte den Sarkasmus bemerkt. Obwohl Shouta mitarbeitete und so den Hauptteil der Aufmerksamkeit (Gott sei Dank) bekam und ich mich so unauffällig verhielt wie man es nun einmal in der ersten Reihe tun konnte, wurde ich dennoch von dem Lehrer, bestimmt unbewusst, gequält. Ehrlich, ich wäre gestorben, wenn Shouta mir nicht beigestanden hätte. Irgendwann erlöste uns, jetzt wohl mehr mich, die Schulklingel ein weiteres Mal und alle rannten förmlich aus dem Raum, nur Shouta und ich nicht. Ich versuchte noch immer die Fassade der Unauffälligkeit aufrechtzuerhalten, auchwenn sie langsam bröckelte. Ich packte ruhig meine Sachen ein und spazierte, nachdem ich dem Lehrer, auf Anweisung Shoutas, ein "Goodbye!" entgegengebracht hatte. Vor dem Raum wartete ich auf Shouta, der mir eigentlich gefolgt sein würde.
//Es ist das Mindeste, dass ich mich bei ihm bedanke. Also kann ich das auch machen. Immerhin ist er auch der Einzige, der mich nicht ignoriert, so wie der Rest unserer geliebten Klasse.//
Ich lehnte mich also gegen die Wand und dachte ein wenig nach, während ich auf das Erscheinen Shoutas wartete.

(Und nochmal der Post, weil ich ihn aus Versehen gelöscht hatte. Ich hoffe, du entschuldigst, dass der ganze Text jetzt nichtmehr noch Shouta, sondern leicht nach Jin Kisaragi klingt, aber ich habe einfach zu lange seine Story gespielt.. u.u)

Schon beim ersten Wort, nahm Sinja meine Hilfe nur zu gern an, auch wenn sich für eine Danksagung keine Gelegenheit bot, doch verübelte ich ihr das natürlich nicht, sondern machte ihr stattdessen die Stunde durch meine Unterstützung wesentlich einfacher.
Innerlich hatte ich darauf gehofft, dass ihre Englischkenntnisse die der anderen Mitschüler weit übersteigen würden, sodass sie mit mir auf einer Stufe stand, allerdings hatte ich mich dort nur getäuscht. //Vielleicht hat sie auch einfach nur einen schlechten Tag//, redete ich mir ein, doch benötigte sie selbst bei einigen Grundlagen einige Denkanstöße, um das gewünschte Ergebnis hervorzubringen.
Somit würde ich auch in diesem Jahr bei dem schulischen Englischwettbewerben die einzige Person dieser Klasse sein, die dennoch den Preis sichert, den diese Schule, aber vor allem diese Klasse jedes Jahr von neuem zur Erhaltung des Rufes benötigte, damit niemand darauf kam, was für ein Haufen unkluger Englischmuffel, mich ausgeschlossen, wir waren.
Das Klingelzeichen brachte die Erlösung für sie alle, was sich vor allem durch das Gedrängel an der Tür abzeichnete, während ich gemütlich und möglichst Zeit verschwendend meine Tasche zusammenpackte, um dann ebenfalls langsam durch das Schulgebäude in den nächsten Raum zu laufen. Sinja die letzte Anweisung für diese Stunde gebend flüsterte ich ihr zu, sie solle sich auch in der englischen Sprache von Herrn Kago, so lautete sein Name, verabschiedete.
Mich hingegen fing er wider meiner Erwartungen ab, um noch einen Plausch mit mir zu halten, in sofern man unsere Gespräche so bezeichnen konnte.
"Shouta, I´m worried about you.", seine Sätze begann er zumeist englisch, aber gab man ihm eine anderssprachige Antwort, so Sprach er auch in dieser fließend mit dir, was ich nicht zuletzt wusste, weil ich es bereits getestet hatte.
"Weshalb das denn?", fragte ich ihn unschuldig und erwartete das Unerwartete, wobei man von ihm nur Unerwartetes erwarten konnte. (Versucht das mal 5x schnell hintereinander zu sagen)
"Ich hab von dem Vorfall gestern erfahren.. Außerdem hatte ich im Fachraum unterricht und konnte dich mit diesem Schlägertyp.. wie war noch gleich sein Name? Du weißt sicher, wen ich meine, beobachten." Plötzlich schoss mir das Blut in den Kopf, dessen Gesicht ich nun zu Boden senkte. Mit dem Ton eines Fangirls sprach Hr. Kago nun : "Oh, du wirst ganz rot, tut mir leid! Ich wollte dich nur fragen, ob es dir mit diesem Kerl ernst ist, die kleine von eben wäre doch bestimmt besser für dich.", wobei der letzte Satz mit väterlicher Weisheit geprägt war. Ich hingegen antwortete nur beschämt : "Lassen sie das mal meine Sorge sein. Aber.. welche kleine von eben meinen Sie?", woraufhin er nur folgendes zurückgab :
"Die neue Schülerin, der du alle Antworten vorgesagt hast."
//Verdammt, er hat es bemerkt.//, ich hätte mich für meine Unachtsamkeit selbst schlagen können, Kago-senpai war immerhin ein Naturtalent darin, andere Leute zu durchschauen, er hätte sicher auch einen guten Psychologen abgegeben.
Wir beide warfen einen Blick auf die Uhr und kamen zu dem Schluss, dass wir in den nächsten Unterricht mussten, was mich ungemein erleichterte.
Herrn Kago verabschiedete sich noch mit einem : "Lass uns doch das nächste Mal weiter reden! See ya!" und wank mir zu, der ich aus dem Raum ging.

Ich ging aus dem Raum und stellte mich sofort neben die Tür draußen. Meine Mitschüler drängelten sich ebenfalls aus dem Raum und liefen bald verstreut auf dem Gang umher. Ich überlegte unterdessen, wie ich Shouta am besten danken konnte. Ich war es seit langem nicht mehr gewohnt, dass man mir half, umso weniger war ich es also gewohnt, mich zu bedanken. Ich seufzte leise und kam zu dem Schluss, dass ich wohl einfach 'Danke' sagen sollte, was mir aber zu wenig erschien, für seine Hilfe. Ich dachte weiter nach. Meine Englischkenntnisse waren minderwertig, eigentlich unsichtbar. Vielleicht sollte ich mir Nachhilfeunterricht holen. Aber ich wollte nicht zu irgendeinem Lehrer, der ein höheres Honorar verlangte, als dass mein Vater verdiente, und mir dann auch überhaupt nicht half. Einige Mitschüler liefen an mir vorbei, die waren noch größere Nieten als ich, also würden sie mir auch nicht großartig weiterhelfen können, mal ganz davon abgesehen, dass ich einen von ihnen niemals gefragt hätte. Abwesend sah ich zur Seite, am Ende des Ganges waren Fenster vor denen einige Wohnhäuser aufragten. Die einzige Lösung, die mir in den Sinn kam war, dass ich Shouta fragen sollte. Aber das würde aufdringlich kommen...oder? Ich strich mir geistesabwesend eine Strähne aus der Stirn, als plötzlich Shouta aus dem Raum kam. Der Lehrer hinter ihm verschwand gleich in den Massen auf dem Flur. "Hey Shouta, warte mal.", rief ich und lief dem einzigen Klassenkameraden hinterher, dem ich nicht offiziell den Krieg erklärt hatte. "Ähem, ich wollte mich noch mal bei dir bedanken, wegen...na ja weil du mir eben geholfen hast. Ohne dich wäre ich ganz schön aufgeschmissen gewesen." Ich klang wie ein kleines, schüchternes Kind, was hatte diese Schule mit mir gemacht?! Aber es war mir egal, Shouta war okay, da war es egal, wenn ich auch mal meine kalte Seite abschaltete. Ich lächelte ihn etwas an und atmete kurz innerlich durch. //Okay, jetzt oder nie...er kann ja nur nein sagen, dann bleib ich eben weiter eine Niete, wär ja auch egal.// Ich sah ihn noch immer an, auch wenn mein Lächeln jetzt verschwunden war.
"Und dann wollte ich dich noch mal was fragen. Du kannst doch so gur Englisch und ich..naja egal. Also...könntest du mir Nachhilfe geben? Natürlich nur, wenn ich dich nicht störe.", diesmal klang meine Stimme wieder etwas kälter, auch wenn die Aussprache zu schüchtern gewählt war. Damit musste ich jetzt eben leben. Ich lief neben ihm her zum nächsten Unterricht :Sport. //Wenigstens ein Fach, wo ich punkten kann.//, dachte ich und lief langsam mit Shouta zur Sporthalle.