See Reality

Ein warmer Sommertag, wolkenloser Himmel, doch war das für Shouta Hatori nicht von Bedeutung..
Vorname : Shouta, Alter : 17, Beruf : Schüler,


Keine Geräusche waren vernehmbar und nur das flackernde Licht, sowie die Gerüche in diesem Raum verrieten ihm, wo er sich aufhielt.
Vollkommen monoton war gefliest worden und es ergab ein Gitter aus zementfarbenden Streifen und Fliese. Die Toilette hatte schon einen gräulichen Schimmer angenommen und das Papier neben ihr sah zerfetzt aus. Das alles stellte an sich kein Problem dar, ließe sich die Tür doch nur öffnen! Dies war zu seinen Ungunsten nicht der Fall. Hatori drückte die Metallklinke hinunter und presste sich mit seinem gesamten Gewicht dagegen. Nicht einmal das führte zu einem Ergebnis. Seufzend ließ sich der Schüler auf die pinken Bodenfliesen sinken
„Eingesperrt auf der Mädchen Toilette, besser kann es kaum mehr sein.", einen Blick auf die Uhr an seinem Handgelenk werfend startete er einen weiteren Versuch herauszukommen, indem er wild gegen die Tür trat. Kein Erfolg.
"Die Toiletten reinigen können sie nicht, aber die Türen lassen sich nicht öffnen, ich hasse diese Schule!", klagte Shouta, während er sich langsam vorstellte, wie irgendwer ihn hier rausholen würde.
Ob es nun eine Schülerin, die Direktorin oder die Putzfrau wäre, eines war klar : Es wäre verdammt peinlich!
Plötzlich hörte er ein Türklappen und schritte, die auf die Toilette zukamen. In dem Moment vergaß er, wie peinlich es ist und schrie einfach : "Hey, du da draußen, könntest du mir vielleicht helfen?"

Name: Sinja Imanou
Alter: 17
Beruf: Schülerin


Ich ging den Schulflur entlang und beeilte mich den Klassenraum zu finden.
Als ich gerade an der Mädchentoilette vorbeilief hört ich eine Stimme.
Ich blieb stehen und ging zur Tür, die von außen mit einem Schloß versehen war.
"Hallo? Ist da jemand?" Fragte ich und horchte.
Drinnen vernahm ich nur eine undeutliche Stimme, die etwas sagte.
//Okay, mein erster Tag an dieser Schule und schon höre ich Geister!//
Ich wollte weitergehen, als erneut jemand rief.
//Okay, dann guck ich eben nach, verdammt!!!//
Ich drehte mich wieder zur Tür und nahm mir eine Haarnadel.
Dann machte ich mich an den Schloss zu schaffen und hoffte, dass jetzt kein Lehrer vorbeikam.
Immerhin reicht es ja an seinem ersten Tag zu spät zu kommen.

(Awww, den Anime, von dem du das Bild hast, kenne ich <3.. Achja : ab jetzt in der Ich-Form, ist wohl einfacher o.o)

Keine Antwort vernehmend dachte ich nurnoch :
//Vielleicht doch nur Einbildung.. Immerhin hat der Unterricht schon angefangen, wer soll dann schon vorbeikommen?//
Ich seufzte ein weiteres Mal und lehnte mich seitlich gegen die Tür, als diese plötzlich nachließ.
"Woah!", gab ich von mir, während ich fast viel.
Zum Glück konnte ich mich gerade noch am Türramen festhalten.
//Entweder irgendwer hat das Schloss geöffnet oder die Tür ist rausgefallen//
Ich drehte mich um und vor mir erblickte ich ein Mädchen, ungefähr meines Alters.
"Uhm.. Hallo.", kam es leise von mir und ich musterte das Mädchen mit äußerster Vorsicht.
Noch nie zuvor sah ich sie auf den Schulgängen, was bedeutete, dass sie wohl neu an der Schule war, obwohl das Schuljahr schon vor einigen Wochen begonnen hatte.
Mich am Hinterkopf kratzend schaute ich noch einmal nervös auf die Uhr.
8:39.. Kannte sie unsere Unterrichtszeiten noch nicht?

Ich sah Jungen nur entgeistert an und steckte mir mechanisch meine Haarnadel wieder zurück.
//Ist das nicht das Mädchenklo?//
Ich sah an ihm vorbei und blickte auf einen rosa gefliesten Boden.
"Ähem...Hi."
Meinte ich dann nur zu ihm und sah ihn skeptisch an.
Ich bemerkte, wie er auf seine Uhr guckte und seufzte.
//Ja, ich bin zu spät. Das weiß ich!//
"Ich will gar nicht wissen, warum du drin eingesperrt warst."
Sagte ich monoton und drehte mich um. Zielsicher ging ich weiter den Flur entlang und beachtete den Kerl nicht weiter.
//Schräger Vogel, sowas hat mir gerade noch gefehlt.//
Wieder einmal sah ich auf den Zettel mit der Raumnummer.
//Wo bitte soll das sein???//

Mir entging nicht, wie das Mädchen das Klo hinter mir ausmachte.
//Verdammt ist das peinlich// ging es mir durch den Kopf, wie ich mir die Situation noch einmal durch den Kopf gingen ließ.
Ihr Blick sagte mehr, als Worte hätten ausdrücken können und mir blieb nur übrig diesem auszuweichen, indem ich auf den Boden starrte,
bis ich plötzlich ihre Stimme vernahm.
"Das... willst du wirklich nicht", gab ich nur kalt zurück, als sich die Fremde auch schon umdrehte.
Ich nahm meine schwarze Schultasche, hing´ sie mir um und ging in Richtung meines Raumes, als mir nach einigen Metern
auch schon das Mädchen wieder über den Weg lief.
Im vorbeigehen sah ich auf ihren Zettel, auf dem scheinbar die Raumnummer stand.
//In dem Raum habe ich auch Unterricht.. ob sie weiß, wo sie hin muss?//
Einige Schritte lief ich weiter, bevor ich inne hielt, mich umdrehte und nebensächlich sagte :
"Oi, Ich hab´ im selben Raum Unterricht, falls du also nicht weißt, wo er ist, folg´ mir."
Ungeachtet, ob sie mir folgt oder nicht, lief ich weiter und deutete nur mit meiner Rechten in Richtung des Raumes.

Ich blickte auf und sah ihm nach, ehe ich ihm widerwillig folgte.
//Er ist mir ja eh was schuldig...//
Als wir vor dem Raum anhielten, sah ich zu ihm und seufzte.
Ich klopfte an und öffnete die Tür, als ich ein 'Herein' vernahm.
Der Junge ging hinter mir in den Raum. Ich legte meine Akte auf den Lehrertisch und gab ihm den Zettel vom Direktor.
"Entschuldigen Sie, dass ich zu spät komme. Ich hatte den Raum nicht gefunden..."
Der Lehrer nickte und ich suchte mir einen Platz weit hinten im Raum.
In der Klasse wurde aufgeregt getuschelt, aber das anscheinend nicht nur wegen mir.
Die anderen sahen auch zu dem Jungen und grinsten böse.
//Er ist anscheinend nicht sehr beliebt...//

Letztendlich folgte mir die Fremde und nach wenigen Sekunden standen wir auch schon vor dem Raum.
Als die Lehrerin ein "Herein" ertönen ließ, öffnete das Mädchen die Tür und wir traten ein, ich nach ihr.
Während meine Klassenkameraden wie wild flüsterten und die ´Executors´, so nannte sich eine Gruppe von Schlägern,
die mitunter auch für meinen Aufenthalt auf der Mädchentoilette verantworlich waren, ein Grinsen im Gesicht trugen,
legte die Neue einige Akten vor und ich schloss die Tür.
Sie setzte sich und auch ich entschuldigte mich für mein spätes Eintreffen.
"Tut mir leid, dass ich zu spät bin, ich.. habe verschlafen"
Es war meine übliche Ausrede und auch wie üblich starrte ich mit einem nahezu tötlichen Blick auf den Anführer der ´Executors´,
dessen Name Isay lautete, herüber.
Die Lehrerin hielt ihre übliche Predigt darüber, dass ich pünktlicher erscheinen solle, während ich mich auf den letzten freien Platz,
der eine Reihe vor der Neuen war, hinsetzte.
Der Unterricht würde bald vorbei sein, woraufhin eine weitere Pause folgte, die ich mit einigen meiner Kumpels aus der Parallelklasse verbringen würde.
Mein Blick ging zum Fenster hinaus und vom Unterricht bekam ich sowieso kaum etwas mit, was nicht bedeutete, dass ich sonderlich schlecht in diesem Fach war.

Der Junge setzte sich genau vor mich und ich musste innerlich seufzen.
//Bleibt mir denn gar nichts erspart?//, dachte ich nur und schrieb mir etwas auf. Meine Notizen waren knapp und sagten nicht viel aus, das Thema was gerade dran war, hatte ich an meiner alter Schule schon gelernt.
Also beschloss ich den anderen vor mir zu beobachten. Er saß ungerührt da und starrte aus dem Fenster.
//Wo der wohl mit seinen Gedanken ist? Etwa schonwieder auf der Mädchentoilette?//
Da ich einsah, dass er wohl auch den Rest der Stunde aus dem Fenster starren würde, was die Leherin nicht sonderlich störte, sah ich mir die Gesichter der anderen aus der Klasse an.
Es waren hauptsächlich Jungen, nur vier Mädchen hatten sich vorne rechts im Raum hingesetzt, aber mich störte das nicht.
Ich war schon immer eine Außenseiterin gewesen, also brauchte ich keine Heerscharen von tuschelnden Weibern um mich.
Mein Blick schweifte weiter durch den Raum und blieb bei einem Jungen hängen, der ganz offensichtlich zum Typen vor mir sah. Ich beobachtete ihn weiter aus dem Augenwinkel, während ich so tat, als würde ich mir etwas aufschreiben.
Dieser Kerl schrieb etwas auf einem Zettel und bastelte dann daraus einen Papierflieger und zielte auf den Jungen vor mir.
//Ob ich irgendetwas sagen sollte?//
Doch mein Gedanke kam zu spät, denn schon segelte das Papierflugzeug durch den Raum und traf den Jungen vor mir direkt am Kopf.

(Ich werde jetzt so posten, dass du sagen kannst, was auf dem Zettel stand xD)

Wenn man so darüber nachdachte war unsere Klasse bis auf ein paar arroganten Mädchen nur mit Jungs gefüllt, wobei diese auch nicht anders als die Mädchen waren.
Hin und wieder schrieb ich mir etwas auf, wobei das nur vereinzelte Wörter waren, die mit einer Sauklaue auf das Blatt geschmiert waren, die selbst Forscher nicht hätten entschlüsseln können.
Da die Lehrerin auch nie Aufgaben zum Lösen anschrieb, war der Unterricht eine einzige lange Rede, gehalten von der so ziemlich langweiligsten Person, die diese Folter hätte leiten können.
//Wann es wohl wieder regnen wird?//, dachte ich, als ich plötzlich Papierknistern vernahm, jedoch war das nichts besonderes..
Bis mir ein Papierflieger an den Kopf prallte.
"Mh..", gab ich leise von mir, während ich mir die Stelle rieb, die vom Flieger getroffen wurde.
Aus dem Augenwinkel konnte ich Isay sehen, wie er kicherte und sich dann wieder dem Unterricht zuwandt.
//Will ich überhaupt wissen, was drinsteht?//, fragte ich mich selbst und nahm das gefaltete Blatt Papier.
Obwohl man den Inhalt vermuten konnte, öffnete ich den Flieger, sodass die Lehrerin nichts mitbekam.
In ihm standen mit einer noch schlimmeren Handschrift als der meinen ein paar Wörter geschrieben, die ich nach einigen Versuchen auch ermitteln konnte.

Ich zuckte leicht zusammen, als der Junge vor mir mit einem leisen Rascheln den Papierflieger entfaltete.
Neugierig, was darin wohl stehen mochte, obwohl es bestimmt nichts Nettes war, blickte ich über seine Schulter auf das zerknitterte weiße Zettelchen.
Die Schrift war eine einzige Sauklaue, aber an so etwas war ich von meiner alten Schule gewöhnt, und so konnte ich nach wenigen Sekunden schon den Inhalt entziffern:
Also hat dich jemand gerettet aus den Tiefen des Mädchenklos, ja?
Bestimmt erfreulich, dass du so einen netten Eindruck bei der Neuen hinterlassen hast.
Schön, aber denk nicht, dass das deine wirkliche Rettung war.
Ich freue mich schon auf die Pause, du nicht?

Der Kerl hatte es echt nicht leicht, dieser Andere hatte es achnscheinend wirklich auf ihn abgesehen. Ich drehte meinen Kopf und sah dem Zettelwerfer direkt in die Augen. Ein kaltes boshaftes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und ich konnte nicht anders, als meinen kalten, gefährlichen Blick aufzusetzen. Er starrte mich kurz überrascht an und sah dann zu dem vor mir.
//Hättest du nicht erwartet, dass ich das auch kann, was?//
Selbstzufrieden wandte ich mich wieder meinen Notizen zu, und verfolgte gelangweilt den Untericht bis der Pausengong erklang.

Der Inhalt des Zettels war wie vermutet eine Drohung, die darauf anspielte, dass er in der Pause etwas vorhatte.
Ich rollte mit den Augen und überlegte mir, ob ich nicht eine Antwort schreiben sollte, doch entschied mich dann dafür,
mich nicht auf soetwas einzulassen und den Zettel einfach in meiner Tasche verschwinden zu lassen.
Ich richtete meinen Blick auf die Tafel, machte ein paar Notizen und wandte mich dann wieder Isay zu.
Jedoch hatte der scheinbar gerade Besseres zu tun und starrte hinter mich.
Kurz musste ich darüber nachdenken, wer hinter mir saß, bevor es mir einfiel : Die Neue.
Bisher wusste ich nicht einmal, wie ihr Name lautete und von welcher Schule sie kam, allerdings hatte ich auch kein Verlangen danach, sie zu fragen.
Als dann sein Blick geschockt zu mir wanderte, war ich doch ein wenig verwundert, was das Mädchen hinter mir wohl getan hatte.
//Ob sie vielleicht ein Messer gezogen und auf ihn gezeigt hat? Unwahrscheinlich, aber möglich.//
Einige weitere Szenarien spielten sich vor meinem geistigen Auge ab, während ich unnachlässig in die Augen des Tyrannes starrte.

Endlich ertönte das Pausenzeichen und schnellstmöglich packte ich meine Sachen, um noch vor ihm aus dem Raum zu kommen, mit Erfolg.
Einige der Clique holten mich schon vor dem Raum ab und so begann das Gespräch.
"Na, was hat er dir heute angetan?", fragte einer von ihnen.
"Huh? Ach, ich hatte einen 40-Minuten Aufenthalt auf der Mädchentoilette, während des Unterrichts. Und er meinte, ich solle mich schon auf die Pause freuen.", gab ich zurück und sofort bekam ich die übliche Antwort von allen : "Lass´ es dir nicht gefallen."

Ich packte auch meine Sachen und kam als letzte aus dem Raum. Der Junge, dem ich den Spitznamen Klotyp gegeben hatte, stand mit einigen anderen herum und redete. Ich schlenderte an ihnen vorbei und sah wenig später den Papierfliegerwerfer, der mich böse anstarrte und dann entschlossen zu mir kam. Er und seine Gefolgsleute versammelten sich um mich und der Kerl, der anscheinend ihr Anführer war, begann zu sprechen.
"Du bist also die Neue, mh? Wie heißt die Schönheit denn?"
Ich zog einen Augenbraue hoch und sah ihn an.
"Danke kein Interesse an einem Idioten."
Meinte ich unbeeindruckt und wollte mich am ihm vorbeizwängen, doch er hielt mich am Arm fest und zog mich unsanft zurück.
"Regel eins: Meine Worte sind keine Bitten, sondern Befehle, verstanden?" Fragte er und grinste mich hönisch an.
Sein Heer tat es ihm gleich.
Ich hob mein Knie und trat ihm dann mit voller Wucht in den Schritt. Er quiekte erschrocken auf und ließ mich los, ehe er lautstark fluchte und sich vor Schmerzen bog.
"Wenn ich korrigieren darf; Regel Nummer eins: Leg dich nicht mit Sinja an." Meinte ich kühl und ließ ihn und seinen Kreis stehen.
"Miststück!"Brüllte er mir hinterher, doch ich ignorierte es und lief unbeirrt weiter zum nächsten Unterrichtsraum und ließ mich viel zu früh auf meinen Platz nieder, um meine Aufzeichnungen noch einmal durchzugehen.
Da es eh nur eine kurze Pause war, würden die anderen schon bald auch eintrudeln, sagte ich mir und dachte noch einmal an den Zwischenfall von eben.
//Obwohl der Softie wahrscheinlich eher zur Krankenstation rennen wird...oder auch dorthin getragen//
Ich lächelte stolz vor mich hin.

In einiger Entfernung sah ich Isay, wie er mit seinen Gefolgsleuten auf die Neue zuging und ihnen scheinbar seine Gebote vortrug.
Für einen Moment sah es so aus, als würde das Mädchen keine Chance haben, jedoch änderte sich das schlagartig, als ihr Knie in seinem Schritt landete.
Der Anblick von großen "Chef", der sich langsam auf dem Boden zusammenrollte, war unbezahlbar und einige machten sogar Fotos von dieser Situation,
ich hingegen konnte mir kaum verkneifen zu lachen, als sich Isay schon wieder aufrappelte, mit Hilfe seiner Hofnarren, natürlich.
Nun kam er langsamen Schrittes auf mich zugelaufen und setzte einen Blick auf, der in etwa ausdrücken sollte : "Mit mir ist nicht zu Spaßen."
Jedoch hatte das alles an Glaubwürdigkeit verloren, da er seine Beine zusammendrückte, als müsste er dringend wohin.
In dem Moment fiel mir wieder ein, dass er noch irgendetwas mit mir vorhatte.
Einen Buckel machend stand er nun vor mir, der Schläger, vor dem alle Angst hatten, der gefürchetete Isay, dessen Nachnamen ich nicht auszusprechen vermochte.
Vermutlich, weil dieser so kompliziert war, dass auch die Lehrer ihn mit seinem Vornamen ansprachen.
"Deine kleine Freundin mag dich für einen Moment gerettet haben, aber glaub´ nicht, dass du dich hinter einem Weib verstecken kannst, Shouta.",
kam es dann von ihm mit einem schmerzerfüllten Unterton.
Ich schaute auf ihn herunter, so armselig sah er im Moment aus, wie er sich den Schritt hielt und die Tränen ihm fast in den Augen standen.
Plötzlich fühlte ich mich mutig und tat etwas, das ich schon lange hätte tun sollen..
Ich hob mein rechtes Bein und trat mit der Hacke voran auf seinen Kopf, sodass dieser letzendlich auf dem Boden aufkam.
Es wurde still auf den Fluren, nur ein schmerzerfülltes Stöhnen drang aus seinem Mund.
Alle Blicke folgten mir, als ich mich vom Schauplatz wegbegab und langsam in Richtung des nächsten Unterrichtsraum begab. Aus dem Augenwinkel konnte ich noch erkennen, wie einige Schüler ihn wegtrugen und als die Frage der Lehrerin nach dem Täter laut wurde, blickten alle sich fragend an und zuckten mit den Schultern.
Im Raum saß schon die neue und mit einem nüchternen Handzeichen und einem "Hey." ging ich auf sie zu.
"Ziemlich cool, wie du ihn eben fertig gemacht hast.. und das an deinem ersten Tag hier." fügte ich hinzu und setze mich wieder vor sie.

Der Junge setzte sich wieder vor mich und bemerkte etwas über meine Aktion eben.
Ich zuckte nur mit den Schultern.
"Er hat Regel Nummer eins nicht beachtet, ich habe ihn nur zurechtgewiesen."
Dann legte ich den Kopf leicht schief und sah ihn.
"Er schikaniert auch dich, oder? Immerhin war er es, der dich auf dem Mädchenklo eingesperrt hat, wenn ich mich nicht irre."
Ich sah wieder auf meine Aufzeichnungen und packte sie mit einem Seufzen weg.
//Chemie ist zu einfach!//
Dann packte ich meine restlichen Sachen aus und sah ihn an.
"Hätte ich fast vergessen; ich bin die Neue und heiße Sinja."
Es klang leicht kühl, vielleicht ein wenig abweisend, aber das sollte nur betonen, das ich hier auf dieser Schule war, weil ich es musste.

Ich schmunzelte wegen ihrem Kommentar und packte meinen Block sowie die Federtasche aus, mehr war nicht nötig.
"Ich hoffe keine der Regeln besagt, dass man deine ´Opfer´ nicht noch ein weiteres Mal treten darf.", kommentierte ich dann.
Kurz ging mein Blick durch den Raum und ich fasste mir an den Hinterkopf.
"Ja, so könnte man das sagen, aber ich bin selbst Schuld, dass ich mich nicht wehre.",
gab ich dann zurück, wobei das nur die halbe Wahrheit war.
Ich hielt mich immerhin nicht ohne Grund zurück.
Die Neue packte ihre Mitschrift zur Seite und stellt sich dann vor.
"Freut mich, mein Name ist Shouta.", meinte ich dann ebenfalls und gab ihr die Hand.
Ich musterte sie kurz, bevor ich eine Frage stellte :
"Kann es sein, dass du nicht gern an dieser Schule bist? Tut mir leid, wenn ich mich irre, aber es klang danach."
Meine Stimme klang keinesfalls aufdringlich, sondern eher ruhig, weshalb viele mir auch nachsagten, ich hätte eine angenehme Stimme, was ich jedoch bezweifelte.

Ich zuckte nur mit den Schultern als er die Sache mit dem erneut treten ansprach und sah ihn dann an.
"Sich nicht zu wehren ist, als ob man sich die Waffe selbst an den Kopf setzt." Meinte ich nur und musste an meine Mutter denken und seufzte.
Ich sah aus dem Fenster und bemerkte, dass es angefangen hatte zu regnen.
"Shouta? Freut mich auch." Aber meine Stimme klang nicht danach.
Ich drehte den Kopf und sah wieder zu ihm als er mich etwas fragte.
"Ich sehe nicht so aus? Naja....ich bin auch wirklich nicht gern hier...aber das ist egal."
Ich seufzte und starrte auf den Tisch.
//Tu mir einen Gefallen und frag nicht weiter!//
Plötzlich flog die Tür auf und der noch leicht humpelnde Schikanierer kam herein. Seine Truppe setzte sich auf ihre Plätze und sah in ihre Hefter, anscheinend war Testtime.
Statt es den anderen aber nachzumachen, kam er zu uns und stützte sich mit einer Hand auf meinem Tisch ab.
Ich blickte ihn kalt und herausfordernd an.
"Du bist wohl nicht einer, der schnell was mitbekommt mh?"
Meinte ich nur und sah ihm direkt in die Augen.

//Als ob ich das nicht wüsste// Ich schaute auf den Boden, bevor ich antwortete :
"Sagen wir einfach, dass es Gründe gibt, weshalb ich mich nicht mit Isay anlege."
Innerlich hoffte ich nur, dass Sinja nicht nachhakte, denn bisher kannte keiner die genaueren Gründe,
vermutlich nicht einmal Isays Gefolgsleute, denn es wäre gleichermaßen für ihn, wie auch für mich schädlich,
würde es jemand erfahren.
Auch bei ihrer Antwort fragte ich nicht weiter nach den Gründen für ihr Unwohlbefinden und gab nur :
"Diese Schule ist auch nicht das Paradies.", zurück und lächelte charmant.
Ein krachendes Geräusch ertönte und ich zuckte zusammen.
Die Executors und ihr angeschlagener Anführer, der auf uns zugehumpelt kam, standen nun in der Tür.
In Isays Gesicht zeigten sich einige deutliche Spuren von vorhin, vermutlich hatte seine Nase geblutet
und auch an seinen Augen zeigten sich leicht blaue Abzeichnungen und Kratzer.
//Ouch, mein Tritt hat vielleicht doch ein wenig zu sehr gesessen//, ging es mir durch den Kopf und ein Grinsen spielte über meine Lippen.
Obwohl seine Diener sich von uns abwandten, lief er geradewegs auf uns zu uns wollte möglichst ´cool´ seine Schmerzen überspielen.
"Schnauze, Schlampe. Für heute hast du gewonnen, aber morgen...", meinte er, während er die Hände in einander legte und seine Finger knacken ließ.
Herablassend blickte er auf mich herab, legte seinen Kopf leicht seitlich, hob das Kinn und sagte :
"Wir sprechen uns noch, Schwuchtel.", ein weiteres Mal mit Knackgeräuschen verbunden.

Ich sah auch kurz zu Shouta ehe ich mich erhob und Isay gegenüber stand.
"Morgen? Was morgen? Morgen kommst du mit deiner Mami oder was?"
Ich schubste ihn unsanft weg und starrte ihn voller Hass an.
"Regel Nummer zwei: Ein zweites Mal kommst du nicht so schnell davon."
Ich ging einen Schritt auf ihn zu und merkte, dass alle ihn meine Richtung blickten, ignorierte es aber.
"Du hälst dich wohl auch für die Größte, was?" Blaffte Isay mich an.
Dann holte er aus und wollte mir anscheinend eine knallen, aber ich wich aus und sah ihn dann nur an.
"Tut mir Leid, du wolltest es ja nicht anders."
Meinte ich kühl und holte zu einem Kick aus.
//Das tut mir nicht wirklich Leid, ich hoffe, du weißt das?//
Gerade als ich zutreten wollte, packte Isay mein Bein und schubste mich, sodass ich nach hinten torkelte.
Ich tat so, als ob ich mit dem Bein nicht mehr aufsetzen konnte und wartete bis Isay zu mir kam.
"Hab ich dir etwa wehgetan?" Säuselte er und seine Truppe lachte hämisch.
In diesem Moment sprang ich leicht hoch und trat ihm in die Magengegend.
Er fiel zurück und schrie im Fall überrascht auf. Triumphierend sah ich zu ihm herab und setzte meinen Fuß auf seine Brust.
"Regel eins und zwei gebrochen...was mach ich nur mit dir?"
In seinem Augen war Furcht und unglaublicher Hass. Ich drückte meinen Fuß leicht runter und sah ihm in die Augen.
"Einen Wunsch?"
"Runter von mir du verdammte Hure!" Brüllte er und wollte mich wegschieben, doch ich bliebe an der Stelle.
"Böse..." Meinte ich kühl, trat ihm auf die Hand. Er schrie leicht auf und ich ging zu meinem Platz.
Der Lehrer kam herein und sah Isay auf dem Boden liegen : "Was ist hier passiert?"
Ich sah auf und zuckte mit den Schultern.
"Isay ist hingefallen, er ist so schrecklich ungeschickt wissen Sie?"

Als die Blicke von Sinja und mir sich trafen, blickte ich schnellstmöglich zu Isay.
Die Szene, die sich nun im Klassenzimmer abspielte, hätte ich nichteinmal zu träumen gewagt.
Der Schläger, der mich täglich seit geraumer Zeit schikanierte und gegen den ich mich aus diversen Gründen nicht wehren konnte,
wurde nun von der Neuen verprügelt, die sich augenscheinlich sehr gut zu wehren wusste.
Ein sehr loyales Mitglied der Isayanhänger versuchte sich in den Kampf einzumischen, jedoch warf ich ihm einen drohenden Blick zu,
schüttelte den Kopf und er setzte sich wieder.
//Gut so, Idiot.//, dachte ich und beobachtete das Schauspiel.
Als die Bande anfing zu lachen schaute ich auf Sinjas Fuß, fing an zu schmunzeln und nickte.
//Gute Strategie, das muss man ihr lassen.//
Obwohl ständig Gebrülle, schreie und auch das laute Geräusch von Isays Körper, der auf dem Boden aufschlug, zu hören war, scheinte
keiner von draußen es zu bemerken, bis unsere Lehrerin den Raum betrat.
"Was ist hier passiert?", erklang ihre Stimme, als sie den liegenden Isay sah, der inzwischen nochmehr Kampfspuren davongetragen hatte.
"Ist doch kein Wunder, dass er hinfällt, bei unserem Reinigungspersonal.", gab ich dann als Kommentar dazu und schaute in meine Chemieaufzeichnungen.
Als Sinja sich wieder gesetzt hatte flüsterte ich ihr ein :
"Gut gemacht.", zu bevor ich mich wieder den Mitschriften zuwandt.

Die Lehrerin schaute in die Runde und blieb dann bei mir hängen.
"Sinja? Hat das etwas mit dir zu tun?"
Ihr Blick hätte töten können, aber wir waren ja ihm realen Leben und nicht in meiner Fantasie.
Ich legte den Kopf leicht schief und sah sie an.
"Mh-Mh, nein ich denke, er ist einfach ausgerutscht."
Isay rappelte sich mühsam auf und humpelte zur Lehrerin.
"Ich...gehe zur...Kranken...station...." brachte er zittrig heraus.
//Tja, das tut mir nicht Leid, das ist ja unendlich schade...nicht wahr?//
Die Lehrerin warf noch einmal einen Blick zu mir, nickte dann Isay zu und stützte ihn.
Ich sah jetzt zu Shouta und musste lächeln.
"Ja...obwohl, das noch ein Nachspiel für mich haben wird...aber das war es wert."
Dann sah ich wieder aus dem Fenster und ignorierte den Klassenraum und alle Personen in ihm.
//Ich falle wohl wieder in mein altes Schema: Schlaue Schlägerin...//
Dann seufzte ich und begann auf meinem Blatt ein Porträt meiner Mutter zu malen.
Das hatte ich früher sehr oft getan, bis zu diesem einen Tag.
Obwohl ich stur auf mein Blatt sah, bemerkte ich die Blicke meiner neuen Mitschüler und das plötzliche Eintreten des Lehrere.
"Guten Morgen, wir schreiben einen Test. Bitte holt ein Blatt heraus und bereitet es vor."
Ich seufzte und legte das Porträt beiseite, um das Testblatt vorzubereiten.
//Wie spannend Unterricht doch ist!//

Ein Lächeln verzierte mein Gesicht, als sich Sinja und die Lehrerin eine Art Kampf lieferten.
Ihren Blicken zu Folge, könnten sie sich jeden Moment an die Kehle gehen, bis die Lehrerin schließlich mit Isay rausging.
Der Schläger wurde zur Krankenstation gebracht und unser Chemielehrer betrat den Raum.
//Ein Test? Wird vermutlich wieder einfach//
Ein Blatt aus meinem Block reißend, dachte ich darüber nach, mich bei Sinja zu revanchieren,
immerhin hatte sie mir meinen "Rivalen" vom Hals geschafft, ohne weitere Beweggründe.
Unser Lehrer legte uns die Testblätter auf den Tisch und wandte sich mit den Worten :
"Versuch´ es einfach, wenn du es nicht weißt, dann lass´ es einfach aus, in Ordnung?", die er durchaus freundlich
und entgegenkommend aussprach an Sinja.
//Dieses Entgegenkommen brauchen eher alle anderen Schüler der Klasse.//, ging es mir abfällig durch den Kopf.
Der Test war relativ leicht, da wir diesen Unterrichtsstoff schon seit Stunden durchgekaut hatten, doch verstand es trotzdem niemand.
Ich ließ einen leisen Seufzer vernehmen und löste die Aufgaben, als wäre es ein Leichtes.

[Währenddessen auf der Krankenstation]
Unter Schmerzen setzte sich Isay auf das Krankenbett.
Sie hatten bereits seine Verwandten benachrichtigt und sein Bruder (du weißt warum O_o) war schon auf dem Weg zu ihm.
"Sollten wir nicht lieber einen Notarzt rufen? Du hast einige starke Verletzungen und Blutergüsse!", Sprach die Krankenschwester auf ihn ein.
Der Schläger schüttelte den Kopf.
"Nein. Es.. ist in Ordnung."
Plötzlich ging die Tür auf und sein Bruder stand in der Tür.. Isay begrüßte ihn lasch mit einem :
"Hey, dein kleiner Seitensprung hat jetzt eine Freundin, die ziemlich gewaltbereit ist, wie du siehtst."
(Du darfst gern den Bruder spielen <3)

Ich nickte dem Lehrer nur zu und wandte mich meinen Aufgaben zu.
//Das hatte ich doch schon alles!//
Ich löste alle Aufgabenstellungen mit Leichtigkeit und war als eine der ersten fertig.
Shouta fand die Aufgaben anscheinend auch zu leicht, denn er seufzte einmal kurz leise und war auch ziemlich schnell fertig.
Ich sah mich gelangweilt in der Klasse um und musste mir ein Grinsen verkneifen.
Man hätte meinen können, dass ihnen alle die Köpfe rauchten, so wie sie dasaßen, die Aufgaben 15x durchgingen und ihre Lippen sich lautlos dazu bewegten und sie am Schluss nur zu einer Erkenntnis anscheinend kamen: Sie hatten keine Ahnung.
Sio ging es der gesamten Klasse, ausnahmslos.
Ich sah zum Lehrer und meldete mich.
"Ja, was ist denn?" Fragte er mich höchst freundlich.
"Ich bin fertig, darf ich den Test abgeben?"
Antwortete ich und schonwieder wandten sich alle Köpfe zu mir.
Beinahe alle, außer Shouta und der Lehrer, gaben ein 'Hä?!' von sich und starrten mich fassungslos an.
//Was dagegen, dass ich nicht so hohl in der Birne bin wie ihr?!//

[Auf der Krankenstation]
Er sah zu Isay und schlagartig war seine Laune auf dem Nullpunkt.
"Aha." Meinte er nur und ging zu seinem Bruder.
"Und du hast dich von einem kleinen Mädchen windelweich schalgen lassen, Isay? Ich dachte du bist keine Memme und hast auch ein paar Muskeln."
Er ließ sich auf den Platz neben dem Krankenbett fallen und besah sich die Wunden.
"Du bist echt ein Weichei und willst mir Vorwürfe machen? Sieh dich doch an! Hat sie mit ihren Puppen aus Beton nach dir geworfen und du wolltest sie fangen oder was ist passiert?"

Es war nicht einmal die Hälfte der Zeit vergangen, die uns der Lehrer gab, als ich mit meiner 2. Korrektur fertig wurde und zum Ergebnis kam,
dass ich viel zu früh fertig geworden war. Schonwieder.
Ich starre auf mein Blatt, als würde ich noch kontrollieren, allerdings gab es wichtigere Dinge, über die ich nachdachte, als diesen Test.
In dem Moment fragte Sinja, ob sie den Test abgeben könne und als der Lehrer ihr entgegen kam, um den Test durchzugehen,
hielt ich meinen, wie um zu protestieren, auch in seine Richtung mit dem Kommentar :
"Meinen können sie auch gleich nehmen."
Völlig entgeistert sah er abwechselnd zu uns beiden, bevor er mit beiden Arbeiten in der Hand wieder zum Lehrertisch ging.
"Ihr anderen habt noch 10 Minuten.", verlautete er dann, woraufhin einige Seufzer als Reaktion kamen.
Ich hingegen stützte meinen Kopf auf einer Hand ab und wandte meinen Blick in Gedanken versunken zurück aus dem Fenster.
//Es regnet immernoch, vielleicht flutet es bald und wir können in Booten nach Hause paddeln.//, dachte ich scherzhaft.

[Krankenstation]
(Du Olle, ich dachte Isays Bruder ist ein süßer kleiner Uke Q_Q!)
"Das klingt so desinteressiert, dafür, dass du immernoch hinter ihm herstalkst.", warf Isay ihm vor.
Er versuchte sich anders zu positionieren, als sein Bruder sich zu ihm setzte, hielt sich dann aber aus Schmerzensgründen die Wunden.
"Vielleicht ist sie gar kein Mädchen, zumindest hat sie Kraft wie ´n Kerl. Darauf war ich nicht vorbereitet.",
verteidigte er sich dann selbst.
"Die Dinge, die du mit dem Loser Shouta gemacht hast, sind nicht damit vergleichbar, was dieses Miststück mit mir gemacht hat.
Hat bestimmt Selbstverteidigung gelernt, dieses Mannsweib.", fauchte er dann seinen Bruder an.

Shouta gab seinen Test auch verfrüht ab, aber das wunderte mich nicht wirklich.
Er wirkte nicht wie die andere Klasse und schien auch der einzige mit einem logischen Menschenverstand zu sein.
Die anderen in der Klasse schwitzen währenddessen noch gewaltig über dem Test, aber wirklich viel schrieben sie nicht.
Als uns die Schulklingel erlöste bzw. das Todesurteil der Anderen verlauten ließ, schnappte ich mir meine Sachen und ging zum Vertretungplan.
>>4. & 5. Stunde Ausfall<<
//Mein Klasse hat Ausfall? Gut, dann bin ich am ersten Tag eben nur kurz hier...aber ich will nicht nach Hause!//
Ich sah die Liste immer noch etwas enttäuscht an als hinter mir plötzlich eine bekannte Stimme erklang.
Ich schreckte hoch und wirbelte herum, Shouta stand vor mir.
"Erschreck mich doch nicht so!", sagte ich leicht außer Atem und schulterte meine Tasche neu.
"Habt ihr öfter soviel Ausfall? Ich weiß jetzt gar nichts mit mir anzufangen..."
Ich sah den Schulflur entlang und beobachtete meine Klasse, wie sie fertig aus dem Chemieraum kam, während ich auf seine Antwort wartete.
//Hofpause und dann noch Ethik...oder?//

[Auf der Krankenstaion]
(Tut mir Leid, das hast du nicht erwähnt! >.<)
"Wie kommst du auf so einen Mist?", er funkelte Isay böse an.
"Sieh lieber zu, dass dich solche Barbies in Zukunft nicht nochmal blamieren und lerne deine Fäuste einzusetzen, statt nur damit zu protzen!"
Er beobachtete ihn und grinste schadenfroh.
"Tuts etwa weh? Sie muss ja eine ganz Harte sein, dass du nicht den Mum hast dich zu wehren? Und deine Ausreden wirken auch nicht...Selbstverteidigung...? Kraft? Mann, du bist ein Kerl und sie ist ein Weib! Was bist du, ein Mann oder eine Memme?"
Er stand auf und sah zu ihm herab.
"Aber ich werde mir diese Neue mal ansehen...."
Damit nickte er der Krankenschwester zu und ging dann auf den Flur und suchte nach Shouta und seinem 'Weib'.
//Was für ein Mist! Shouta hat echte Probleme, wenn ich herausbekomme, dass...//
Er ballte die Hände zu Fäusten, als er Sinja und Shouta sah.
(Wie heißt dieser Bruder überhaupt? Gib mir einen Namen! O.O...Achja: du darfst den Streit schreiben xP)

Sinja war schon aus dem Raum herausgestürmt, als ich gerade anfing meine Sachen zu packen.
Vermutlich hatten wir wiedereinmal Ausfall, da sich kein Lehrer dazu erbarmen wollte, uns zu vertreten.
Am Vertretungsplan stand Sinja, der ich über die Schulter sah, um den Vertretungsplan ´studieren´ zu können.
"Dann haben wir also die 6. Stunde vorgezogen?", wandte ich mich an Sinja, die wohl den Schock ihres Lebens bekam.
"Tut mir leid, ich dachte du hättest mich bemerkt.", entschuldigte ich mich dann, als Sinja auch schon die nächste Frage stellte,
auf die ich gelassen : "Immer, wenn ein Lehrer fehlt, ist das so. Keiner will bei uns Unterrichten.", antwortete.
Komischerweise hatten wir auch nur wenig Unterricht dafür, dass wir eigentlich eine Schule mit exellentem Ruf waren.

"Wenn du nichts mit dir anzufangen weißt, können wir auch etwas zusammen unternehmen. Freizeit haben wir wohl genug.",
waren meine Worte, als plötzlich hektische Schritte auf uns zu kamen.
Im Moment, in dem ich mich umdrehte, wurde ich von ihm gepackt und an die Wand gedrückt.
Derjenige, dem man die Schritte zuordnen konnte.. es war Kaito, Chiba. Isay Chibas Bruder.
"Argh..", ächzte ich, als er mich weiter gegen die Wand drückte.
Er lockerte seinen Griff und ich gleitete am Glas herunter auf den Boden.
"Ich wusste gar nicht, dass deine Vorlieben sich geändert haben, Shouta. Scheinbar bin ich dir doch egal geworden.",
meinte er mit einem hasserfüllten Unterton und wandt sich Sinja zu.
Als sie versuchte sich zu wehren parierte er und hielt sie fest.
Gegen ihn hatte vermutlich keiner eine Chance gehabt, nicht einmal Sinja, die vor einigen Minuten noch Isay krankenhausreif geprügelt hatte.
"Hör auf!", Ich krallte mich an seinem Bein fest, um zu vermeiden, dass er weitermachte.
Sinja zurückschubsend schüttelte er mich ab, nahm meine Hand, zog sie hoch und zerrte mich weg.
"Du hast besser eine Entschuldigung oder ich besorge dir eine, die dich von dem Rest deines Lebens befreit."
In dem Moment hoffte ich nur, dass Sinja der Lehrerin irgendwie eine Ausrede vorbringen könnte.

Ich zuckte mit den Schultern und sagte:"Wäre eine gute Idee.", bevor die Szene losging.
Irgendein Kerl kam und wollte Shouta anscheinend an den Kragen. Erst war ich geschockt, doch als er Shouta an die Wand drückte eilte ich ihm zu Hilfe, zumindest wollte ich es.
"Lass ihn los!", rief ich und er wandte sich zu mir. Erst wollte ich ihn wegschubsen, aber er wich mir erstaunlich schnell aus und packte mich stattdessen. Jetzt eilte Shouta mir zu Hilfe, aber das merkte der Typ und schubste mich weg, um sich wieder Shouta vorzuknöpfen.
Er zog ihn unsanft hoch und ich bekam seine Drohung mit.
Mit tat die Hand weh, an der er mich gepackt hatte und ich schätzte, dass ich nicht sonderlich viel ausrichten konnte, wenn ich ihn angriff.
Ich dachte angestrengt nach was ich tun könnte und kam dann zu einem lächerlichen Entschluss:
Ich allein konnte nichts machen, irgendjemand musste mir helfen.
Auf dem Gang war weit entfernt ein Lehrer, aber ich würde nicht schnell dorthin kommen und wieder zurück.
Shouta wurde von dem Kerl wieder gegen die Wand gedrückt und ächzte auf.
Wahrscheinlich war ich jetzt endgültig übergeschnappt, aber es war eine fixe Idee.
Ich lief zu den beiden, sprang den Kerl auf den Rücken und begann aus voller Kehle ihm ins Ohr zu kreischen.
Alle Köpfe wandten sich zu mir und er zuckte geschockt und auch innerlich verletzt zusammen und schüttelte mich ab.
Ich knallte auf den Boden und stöhnte, aber meine und auch Shoutas Rettung eilte herbei.
"Was machst du hier Kaito?", rief eine aufgebrachte, weibliche Stimme und ich sah benommen auf.
Die Direktorin stand plötzlich vor uns.
//Na super...tolle Rettung, echt klasse Idee die gesamte Schule niederzubrüllen, Sinja.//
Ich sah zu Shouta, der sich langsam und anscheinend auch mit einigen Schmerzen aufrappelte und ebenfalls in meine Richtung sah.

Als Kaito mich wieder gegen die Wand drückte, versuchte ich verzweifelt nach Luft zu schnappen und mir wurde langsam schwarz vor Augen.
//Das war´s dann wohl.. Wenigstens kann man sagen, dass ich ein interessantes Leben hatte..//, ging es mir durch den Kopf,
doch riss mich ein Schrei wieder aus diesen Gedanken.
Es fiel mir schwer wieder zu Atmen, während ich an der Wand lehnte und mich langsam aufstellte, doch wenigstens war ich noch am Leben.
Als ich wieder gesammelt hatte, sah ich Sinja, die auf dem Boden lag, die Direktorin und Kaito vor mir.
//Hat sie mich gerettet?//, fragte ich mich und beobachtete das Geschehen.
Ich konnte mich kaum bewegen, er hatte eine verdammt brutale Art Probleme zu lösen!
Die Direktorin half meiner Klassenkameradin auf und wartete immernoch auf die Antwort von Kaito, welcher dann gelassen :
"Ich bin hier, um Shouta abzuholen! Seine Eltern haben keine Zeit und er muss dringend zu einem Arzt. Isay wurde auch schon nach Hause gebracht,
aber als ich einen Anruf bekam, dass ich meinen Freund abholen solle, kam ich natürlich sofort her, nicht wahr, Shouta?", entgegnete.
Die Blicke richteten sich auf mich und wie aus Reflex kam ein : "Ja.. Das.. stimmt.", aus meinem Mund.
Kaum hatte ich das gesagt wurde ich wie eine Prinzessin von Kaito hochgenommen und weggetragen, während er noch :
"Ich bringe ihn morgen wieder, wenn er sich erholt hat ~.", zur Direktorin sagte.
Sie hasste ihn und seine respektlose Art mit anderen zu reden.
Wir waren außerhalb der Hörweite von den Leuten, als Kaito mich fragte :
"Bei dir ist niemand zu Hause, oder?"
Ich antwortete nur : "Wahrscheinlich nicht.",
Als ich mich auch schon in seinem Auto wiederfand, wie er losfuhr.

"Du bist nicht blöd genug einfach aus dem Auto zu springen, hoffe ich.", gab er dann von sich und fragte dann direkt :
"Liebst du sie?"
"Die Direktorin? Eher nicht.", entgegnete ich ihm, obwohl er den Scherz wohl nicht ganz so witzig fand.
"Ich rede von deiner neuen Schlägerbraut, du Idiot. Sie hat Isay ganz schön zugerichtet.", er hatte ein mattes Lächeln auf dem Gesicht, als er daran dachte, dass Isay von einem Mädchen verprügelt wurde.
"Sie ist eine Freundin. Du weißt, dass ich andere Interessen habe.", mit diesem Satz brachte ich auch einen Seufzer heraus. Mein Blick richtete sich aus dem Fenster und
eine lange Zeit herrschte ein Schweigen im Auto.
"Und du?", unterbrach ich die Stille.
"Ich was..?", er musterte mich kurz, bevor er seine Konzentration wieder auf die Straße richtete.
"Vergiss es.", seufzte ich. Er hielt an.. Nicht etwa, weil wir unser Ziel erreicht hätten oder weil eine Ampel rot war, nein, er war einfach an den Straßenrand gefahren..
//Will er mich jetzt rauswerfen?//, dachte ich und rollte mit den Augen, meinen Blick stur aus dem Fenster gerichtet.
"Lass es mich klarer ausdrücken..", seine Hand berührte mein Kinn und er zog mein Gesicht an sich heran, bis sich unsere Lippen berührten.
Beschämt sah ich nach unten, mein Gesicht fühlte sich heiß an, vermutlich war ich knallrot.
Wieder machte sich ein Schweigen breit, obwohl sich die Situation schlagartig geändert hatte.
Vorhin hätte er mich fast umgebracht und jetzt küsst er mich spontan?
//Vielleicht träume ich einfach nur. Genau, das muss es sein!//, ging es mir durch den Kopf und ich schlug mehrmals meinen Kopf gegen das Fenster in der Hoffnung aufzuwachen.
"Wenn du versuchst zu fliehen, dann nimm´ wenigstens die Tür. Dann muss´ ich mir weniger Sorgen machen, dass du stirbst.", kam es von Kaito mit einem Schmunzeln, das ich schon lange nichtmehr in seinem Gesicht hatte beobachten können.

Nach einer Weile kamen wir dann bei meinem Zuhause an, wo er seinen Wagen parkte.
Er stieg vor mir aus und öffnete mir dann die Tür.
"Wir sind da, Prinzessin", er nahm mir die Tasche ab und schloss das Auto per Fernsteuerung ab, öffnete meine Tasche und fand den Schüssel nach einigen Sekunden.
//Woher weiß er eigentlich, wo ich wohne?//, fragte ich mich dann und musterte ihn, wie er die Tür aufschloss.
Er nahm meine Hand, doch waren seine Berührungen dieses Mal zärtlich, anstatt schmerzhaft.
In der Wohnung angekommen, lud ich ihn ein, etwas zu essen, was er allerdings ablehnte. Seine Blicke wanderten hin und her, bis er wahrscheinlich gefunden hatte, was er suchte.
Dieses Mal warf er mich wie ein Handtuch über die Schulter, trug mich in mein Zimmer und warf mich auf das Bett.
"Du wolltest es nicht anders, Shouta.."

Eine lange Nacht folgte...
(Der Post ist schon viel zu lang, ich spare mir lieber Einzelheiten. Ihr dürft es euch natürlich gerne selbst vorstellen x3

Ich stand auf und schüttelte mir meine schmerzende Hand, während ich Shouta und dem Kerl hinterherguckte.
//Erst bringt er ihn beinahe um und dann sowas?//
Ich schüttelte den Kopf und besah mir dann mein Handgelenk; es sah noch heil aus.
"Alles okay Sinja?", erklang die sanfte Stimme der Direktorin.
Ich sah auf und nickte.
"Ja, alles okay..."
"Und was war eben los?", fragte sie weiter und sah in ihren Augen, dass sie leicht gereizt war.
"Ähem...es gab eine kleine Auseinandersetzung aber eher im spaßlichen Sinne..."
//Glaubt dir jeder!//
Die Direktorin sah mich nur kritisch an und nickte dann.
"Man sagte mir außerdem, dass Isay ausgerutscht sei...Möchtest du mir dazu etwas bemerken?" Sie zog leicht eine Augenbraue hoch.
Ich zuckte mit den Schultern, hob meine Tasche vom Boden und entgegnete dann:
"Er ist mir nur aufgefallen, weil er extrem tollptschig ist...Er war schon auf dem Gang hingefallen und dann nochmal im Chemieraum...merkwürdig." ich zuckte erneut mit den Schultern und sah sie dann erwartend an.
//Noch Fragen?//
Sie presste die Lippen zusammen und blickte mich streng an.
"Du solltest zum Unterricht.", bemerkte sie dann knapp, machte auf dem Absatz kehrt und stöckelte davon.
Ich seufzte und ging zum Ethikraum. Alle im Flur tuschelten, als ich an ihnen vorbeiging, aber ich ignorierte es und setzte mich wenig später stur auf meinen Stuhl.
Der Unterricht war zum Schlafen langweilig und das merkte auch irgendwann der Lehrer.
Gerade setzte er sich seine Brille auf und wollte aus dem Buch etwas zitieren als ein Schnarchen durch die Klasse ging.
Ein Junge mit blonden Haaren aus der dritten Reihe hatte seinem Bedürfnis anscheinend nachgegeben und machte sich lautstark und bestimmt auch ungewollt bemerkbar.
"Erik!", brüllte der Lehrer aufgebracht durch die Klasse und der Junge schreckte hoch und rutschte vor Schreck vom Stuhl.
Die Klasse brach in lautstarkes Gelächter aus und der Lehrer sah den Jungen streng an während er sich beschämt auf seinen Platz zurück setzte.
//Armer Kerl, tut mir beinahe Leid.//
Wenig später erwachte auch die Schulklingel aus ihrem Nickerchen und erlöste uns alle, aber wir bekamen ordentlich Aufgaben auf.
Ich seufzte und begab mich in die Cafeteria, um die Aufgaben zu lösen und nioch ein wenig zu essen.
//Und dann nach Hause...toll!//
Als ich nach gerade einmal einer Viertelstunde fertig, sah ich mich gelangweilt um und beschloss dann doch nach hause zu gehen.
//Mir bleibt ja nichts anderes übrig...Shouta ist ja anderweitig in Beschlag.//
Ich verließ das Schulgelände und malte mir auf dem Nachhauseweg aus, wer der Kerl von vorhin wohl gewesen sein mochte.
Als ich dann vor meinem Haus stand und das Auto meines Vaters nicht ausmachen konnte, jubelte ich innerlich auf und öffnete die Gartentür. Sie quietschte leicht und ich nahm mir vor, sie nächstens zu ölen.
Dann ging ich durch die Rododendronbüsche und gelangte nach einem verwinkelten Laufen auf dem Hauptweg an den Ort den ich suchte; meine Haustür.
Ich kramte den Schüssel hervor und öffnete vorsichtig die Tür.
"Jemand da?", fragte ich während ich den Schlüssel abzog, herein trat und die Tür schloss.
Als ich keine Antwort bekam, ging ich in die Küche und schrieb einen Zettel an meinem Vater.
Hey Daddy,
die Schule ist okay, es ist Schule aber ich werde mich bemühen.
Sonst geht es mir auch gut, aber ich bin geschafft.
Ich bin auf meinem Zimmer, wenn du kommst schlafe ich wahrscheinlich schon.
Kuss, Sinja
Zufrieden mit den Zeilen, riss ich das Blatt heraus und legte auf das Tischchen im Flur ehe ich auf mein Zimmer ging.
Ich zog mich um, nahm mir ein Buch zur Hand und begann zu lesen...

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, musste ich als Erstes gähnen und streckte mich.
Ich rieb mir die Augen, stand auf und machte mich für die Schule fertig.
Unten auf dem Küchentisch lag ein Zettel von meinem Dad. Ich überflog die Zeilen und lächelte.
//Ja dein Prinzesschen hat dich auch lieb, Dad.//
Dann schmierte ich mir ein Sandwich und auch noch ein paar für die Schule.
Als ich meine Tasche gepackt hatte, schnappte ich mir meine Jacke und machte mich auf den Weg zur Bushaltestelle.
Ich kaute noch auf dem letzten Stück meines Sandwichs herum als ich meine Straße entlang lief und meinen MP3-Player aus der Tasche zog und mir meine Kopfhörer aufsetzte.
Ich ließ mich nach wenigen Minuten auf den Sitz bei der Bushaltestelle fallen, lehnte mich zurück und genoss die Musik.
//Manchmal ist das Leben beinahe perfekt.//

Meine Augen öffneten sich langsam und mein Blick fiel auf die Uhr, die sich auf meinem Nachttisch befand :
>6:00<, zeigte sie an.
//Wahrscheinlich war das einfach nur ein Traum. Nein : Es war definitiv nur ein Traum!//, dachte ich.
Müde versuchte ich mich auf den Rücken zu drehen, als plötzlich Schmerz durch meinen ganzen Körper fuhr.
"Argh..", gab ich von mir, während ich meine Hand ein wenig ausstreckte, um nach blauen Flecken zu sehen, da mich, den Schmerzen nach zu urteilen, wohl jemand verprügelt hatte.
Mein Arme waren in Ordnung, berührten nun allerdings etwas, was keinesfalls nur die Decke war.
Hatte ich letzte Nacht >Besuch<?
Nach einigen Versuchen gelang es mir, mich aufzurichten, wenn auch mit Schmerzen verbunden.
Die Decke ein wenig nach unten ziehend, erkannte ich ihn :
//Moment.. Kaito?! D-dann war das.. kein Traum?!//, erschrocken wich ich ein Stück zurück und fiel von der Bettkante.
"Mh? Oh, guten Morgen, Prinzessin. Tut mir leid, ich habe leider kein Frühstück gemacht, aber du kommst sicherlich auch ohne wieder du Kräften.", sagte er mir mit einem Lächeln.
"Ugh..", stöhnte ich schmerzerfüllt, rappelte mich allerdings langsam wieder auf.
"Waren 9x doch zu viel? Ich dachte, dass es dir gefallen würde.", meinte Kaito, der inzwischen vor mir stand. Ohne auch nur ein Kleidungsstück m Körper.
Er reichte mir die Hand und half mir auf.
"9x?", ich zog eine Augenbraue hoch und sah ihn an.
"Willst du etwa noch eine Runde?", fragte er ohne eine Spur von Scham und warf mich wieder auf mein Bett.
"Argh! Nein! Hör auf! Ich muss zur Schule!", rief ich ablehnend.
"Spielverderber. Aber in dem Zustand zur Schule?", während er die Worte aussprach, kam er wieder zu mir ins Bett, legte seinen Kopf auf meinen Brustkorb und flüsterte mit sanfter Stimme :
"Wir könnten auch hier bleiben, den ganzen Tag lang."
Ich schob seinen Kopf ins Bett zurück und bewegte mich aus dem Bett :
"Nein, ich muss in die Schule! Sonst kriege ich weder einen Abschluss, noch Arbeit und am Ende muss´ ich unter einer Brücke schlafen.", warf ich ihm an den Kopf suchte mir ein paar Klamotten raus.
Doch seine Antwort war ein Grinsen und die Worte : "Dann könnten wir zusammen unter einer Brücke schlafen, wäre.. interessant."
Ich machte mich fertig für die Schule, packte einige Dinge in die Tasche und schmierte mir schnell ein Pausenbrot.
//Keine Zeit für Frühstück, wegen diesem Idioten komme ich noch zu spät.//, ging es mir durch den Kopf und ich lief hektisch zur Tür, als Kaito mich plötzlich abfing.
Er drückte mir einen Kuss auf und sagte dann :
"Viel Spaß, Prinzessin."
Ich ignorierte meinen neuen Spitznamen und gab ihm noch einen Hinweis :
"Fühl dich hier wie zu Hause, aber vergiss nicht, dass du ein eigenes hast.", bevor ich aus der Tür sprintete und zur Haltestelle rannte.. Es tat verdammt weh.

Um mich ein wenig abzulenken, kramte ich meinen Mp3-Player aus der Tasche und setzte mir die Kopfhörer auf.
Schmerzen und Hunger plagten mich, aber ich rannte weiter, da ich den Bus nicht verpassen wollte.
Mir fiel ein, dass Kaito mich auch hätte fahren können und ich kam mir wie ein Idiot vor, dass ich darauf nicht früher gekommen war.
In letzter Sekunde erreichte ich den Bus und bemerkte, dass Sinja scheinbar den selben Weg zur Schule hatte.
Langam ging ich auf sie zu und hielt mich am Geländer neben ihr fest, sitzen war in diesem Moment einfach nicht möglich gewesen.

Nach wenigen Minuten traf auch der Bus ein und ich stieg ein und suchte mir einen einsamen Platz hinten im Bus.
Das Gefährt war relativ leer, nur im vorderen Abteil saßen noch ein paar Personen, so hatte ich den ganzen hinteren Part für mich, dachte ich.
Gerade als der Bus seine Türen schließen wollte, stürmte jemand herein.
Ich beachtete die Person nicht weiter und sah unberührt aus dem Fenster, draußen sah es schonwieder nach Regen aus.
Jetzt setzte sich der Bus aber doch -schnurrend wie eine Katze- in Bewegung.
Ich merkte, dass jemand nach hinten gelaufen kam, wandte mich aber nicht um, sondern rückte meine schwarz-blauen Kopfhörer zurecht.
Als meine Neugier mich doch dazu bewegte, herauszufinden wer dort neben mir stand und sich am Geländer festhielt, drehte ich meinen Kopf minimal und sah die Person aus dem Augenwinkel an; es war Shouta.
//Dass der sich noch traut, sich blicken zu lassen.//
Ohne eine Reaktion ließ ich meinen Blick wieder zum Fenster schweifen und beobachtete die vorbeifahrenden Autos und die Landschaft dahinter.

(Oha, wie kurz....o.o)